Die neue CD heißt Speicherkarte
Das Ende der CD ist nicht das Ende des physischen Tonträgers – wenn es nach einem Bündnis aus den großen Plattenfirmen, SanDisk, WalMart und Best Buy geht.Die Zukunft heißt Speicherkarte – meinen sie.
Auf microSD-Speicherkarten soll künftig das tonträgerhungrige Volk Musik erwerben, bereit zum Einsatz in einer Vielzahl von Geräten und daher auch (immerhin das hat man gelernt) ohne Kopierschutz.
Als Namen für das neue Format hat man sich “slotMusic” ausgedacht, was ja ähnlich gut über die Zunge geht wie “CD” – wie der USB-Dongle heißen soll, der zu den Kartenplatten gehört, um sie am Rechner abspielbar zu machen, ist dagegen noch nicht bekannt.
Bei der Speicherkapazität denkt man an 1GB, damit neben dem vollständigen Album auch noch das Äquivalent zu Cover und Textheft draufpasst.
Die Schachteln, in denen Karte und Dongle verkauft werden, sollen aussehen wie herkömmliche CDs, was Händler erleichtern und Regalbauer bedrücken wird.
Wann und wieviele Alben in dem neuen Format auf den Markt kommen, wird noch nicht verraten, sondern nur, dass das Projekt zuerst in den USA startet und dann nach Europa kommt, was irgendwie Erinnerungen an die 8-Track-Cartridge weckt.
Universal immerhin hat sich schon zu dem Statement hinreissen lassen, 30 Titel in dem Format zu veröffentlichen, und zwar sowohl alte als auch neue, z.B. von einem Künstler namens Akon (???).
Den Daumen gehoben hat zumindest schon mal die Marktforschungsgruppe NPD – schließlich brauche die Musikindustrie verzweifelt etwa, das die Menschen im Kaufhaus wieder in die Musikabteilung lockt. Dass man’s auch mit Qualität probieren könnte, ist ihm offenkundig nicht eingefallen. [gk]