Blogs jagen den Palin-Hacker

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“Dem Palin-E-Mail-Hacker dicht auf den Fersen”, erregte sich Michelle Malkin, aktivivistische Frontfrau der konservativen Blogger. Mit dem Überprüfen von Fakten nahm sie es dabei nicht so genau. Einzige Grundlage des leichtfertigen Verdachts war, dass sich einer als Hacker geoutet hatte, der sich rubico nannte, und “rubico” war angeblich auch in der E-Mail-Adresse des 20-jährigen Politikersöhnchens enthalten. Was wohl eher ein Zufall ist, denn so blöde dürfte auch der Sohn eines Politikers nicht sein, sich so leicht zu verraten, wenn er es denn gewesen wäre. Oder etwa doch?

Ohne zu zögern, schloss sich eine Meute weiterer Blogger der Treibjagd an. Falschmeldungen und irreführende Zitate kamen auch in den Online-Auftritten der Tageszeitungen in Umlauf, wurden ohne Erklärung wieder korrigiert. Einiges davon kam auch bereits in deutschen Leitmedien an, mit dem bösen Wort “Verdacht” wurde getitelt.

Am allerblödesten aber hat sich offenbar Frau Palin selbst angestellt. Wenn rubicos detaillierter Bericht zutrifft, war die Sicherheitsabfrage ihres auch regierungsamtlich genutzten Yahoo-Accounts so dämlich simpel, dass sie mit 45 Minuten Googeln bequem zu lösen war. Mir drängte sich dazu eben die Assoziationskette Palin-Palim-Palum auf, aber da kam mir schon Guido (nein, nicht die Westerwelle) in seinem Blog Tolle Thesen testen zuvor. Ehre, wem Ehre gebührt.

(rrr)

Los Angeles Times

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