P2P für Zeitschriften
Die US-Verlagsindustrie bekommt Bauchschmerzen. Mygazines.com ging im Juli online und hat schon 16.000 User. Diese haben die Möglichkeit, die Digitalversionen ihrer bevorzugten Magazine hochzuladen, zu kommentieren, die Artikel neu anzuordnen, eben am Publishing-Prozess teilzunehmen.
Dawn Bridges, Firmensprecherin von Time Warner erklärte gegenüberd er Nachrichtenagentur AP, man suche nach Wegen, um Mygazines schliessen zu lassen. Das allerdings gestaltet sich nicht wirklich einfach: Die Betreiberfirma der Zeitschriften-Tauschplattform ist auf der schönen Karibikinsel Anguilla registriert, gehostet wird das Angebot bei PRQ. In anderen Worten: Gleich neben der Pirate Bay.
Ich denke, wir werden hier in den nächsten Jahren dasselbe Drama geniessen können wie zuvor in der Musik- und der Filmbranche: Verlagsmanager, die zu sehr im 19ten Jahrhundert hängengeblieben sind, um die grossartigen geschäftlichen Möglichkeiten des interaktiven Publishings zu erkennen, und die beim verzweifelten Versuch, die Kontrolle über ihren Markt zugunsten veralteter Geschäftsmodelle zu zementieren, auch noch den letzten loyalen User verprellen. Dinosaurier. [fe]