Dell schleudert Zing gegen Itunes

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Dell setzt auf die Zing-Software, um für Wettbewerb bei digitalen Musikdownloads zu sorgen und zugleich den Medienplayer-Markt aufzumischen. Beifall von allen Seiten ist sicher, da es sich um eine offene Plattform handeln soll. Dells Medienplayer und Software werden nicht an eine Ladentheke à la Itunes gebunden sein, sondern mit den Download-Angeboten verschiedener Anbieter harmonieren. Ein Wettbewerb, der nicht nur zu günstigeren Preisen, sondern auch zu mehr DRM-freier Musik führen könnte. Die Firma Zing wurde letztes Jahr von Dell übernommen.

Tim Bucher, ein früherer Entwicklungsleiter bei Apple, könnte es außerdem persönlich sehen. Er sei von Steve Jobs selbst am 10. November 2004 gefeuert worden mit den Worten: “Die Leute meinen, du bist manchmal manisch-depressiv … Ich glaube, ich muss dich bitten, die Firma zu verlassen.” Nur wenige Monate zuvor war Bucher noch befördert worden. Er klagte gegen die Entlassung und erklärte die Behauptungen für “absolut falsch”. Apple schaffte die Angelegenheit 2005 außergerichtlich aus der Welt – und sagt dazu mal wieder “kein Kommentar”.

Steve Jobs könnte sich damit einen weiteren hochmotivierten Gegner geschaffen haben. Tim Bucher arbeitete mit Jobs schon in den 1980ern bei NeXT zusammen, nachdem der Apple-Mitbegründer aus seiner eigenen Firma geworfen wurde.

Bucher leitet inzwischen Dells ehrgeizige Anstrengungen, um Apples Quasi-Monopol in der Vermarktung digitaler Musik zu brechen. Könnten ihn nun seine Erfahrungen mit Apples CEO zu wahrhaft manischer Angriffslust beflügeln? Aber nein, sagt er, es geht nur ums Geschäft und ist gar nicht persönlich: “Ganz bestimmt geht es nicht nicht um Rache.”

Mit der Zing-Software ist bereits im September mit preisgünstigen Notebooks zu rechnen, weitere Geräte dürften schon bald folgen, zwei Medienplayer sind Anfang 2009 zu erwarten. Analyst Rob Enderle machte sich für Macnewsworld einen Kopf über Apples Abwehrstrategien:

“Apple ist trickreich. Es gibt bereits Gerüchte über einen neu gestalteten Ipod Nano, um ihn gegen Dells neues Angebot in Stellung zu bringen, und die Apple-finanzierten Sites scheinen es aggressiv als noch ungeborenes Produkt herabsetzen zu wollen. Jemand scheint zu Tode erschrocken zu sein über dieses Produkt, das es noch gar nicht gibt.”

(bk)

Business Week

Gizmodo

Macnewsworld

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