Über 40 Millionen Kreditkarten ausgespäht
Elf Tatverdächtige einer internationalen Bande von Onlinedieben konnten die US-Behörden dingfest machen. Sie sollen die Daten von weit über 40 Millionen Kreditkarten geraubt, weiterverkauft und auch für direkten Gelddiebstahl genutzt haben. Der entstandene Schaden sei unübersehbar, könnte am Ende aber leicht in die Milliarden gehen.
“Das ist der größte Einzelfall von Identitätsdiebstahl, den wir je hatten. Und der komplexeste”, bestätigte Generalstaatsanwalt Michael Mukasey gestern in Boston. Die meisten der betroffenen Opfer seien natürlich US-Bürger. Aber nicht nur, denn schließlich nutzen auch Ausländer bei US-Reisen oder online ihre Karten in amerikanischen Geschäften. Auch sei den meisten Kunden noch gar nicht bewusst, dass ihre Daten verloren sind. Zumal der eigentliche Diebstahl, die Fremdabbuchung aus dem Ausland, erst mit einer gewissen Zeitverzögerung erfolge.
Dass die Bande keine Amateure waren, zeigt schon die Person des Bandenchefs: Albert G. arbeitete für den Secret Service. Für ihn waren unter anderem zwei Chinesen, ein Ukrainer und ein Este tätig.
Der Datendiebstahl selbst sei recht simpel gewesen: Die Bande kam per Notebook über die offenen WLAN- und WiFi-Netze der Handelshäuser ins System, wo ihre Sniffer den Rest erledigten. (rm)