Das Monster von Montauk
Drei Frauen entdeckten es am Strand des beschaulichen Badeorts nahe New York und fotografierten es, wie sie in einem Video-Interview berichten. Es war offenbar an den Strand geschwemmt worden, schon etwas angegammelt und der willkommene Anlass sommerlicher Ratespiele. Besonders beliebt war der Hinweis auf geheime Regierungsversuche in einem nahen Labor auf Plum Island, für das die Homeland Security zuständig ist. Ein Sprecher des Heimatschutzministeriums erklärte jedoch, das rätselhafte Wesen sei keinesfalls aus diesem Labor entsprungen.
Ein Alien, ein satanischer Höllenhund? Ein Mutantenschwein mit Schnabelkopf? Etwas irdischer die Theorie von der Schildkröte, die ihres Panzers verlustig ging. Weitere Aufnahmen ließen eher vermuten, dass es sich um die Überreste eines Hundes oder eines Waschbärs handelte.
Bliebe noch die ganz banale Erklärung von einer Photoshop-Montage, die ohnehin nie auszuschließen ist. Was auch immer es sein sollte, es wurde schnell zum Monster der Stunde. Die dritthäufigste Suche bei Google Trends galt dem Ungeheuer von Montauk.
Ich tippe auf eine Photosphopping-Affäre. Der angebliche Fundort befindet sich ausgerechnet in den Hamptons, einer Nobelregion à la Sylt an der Spitze von Long Island. Wie der Zufall will, kenne ich die Gegend wie meine Westentasche, seit ich das Vergnügen hatte, einen Thriller namens The Hampton Affair zu übersetzen.
Im Interview mit einem lokalen Web-TV machen die drei “Entdeckerinnen” des Untiers doch sehr den Eindruck, ihre 15 Minuten Ruhm zu genießen. Und erklären, das Getier in der Garage von Freunden deponiert zu haben. Sie warteten nun darauf, von Wissenschaftlern kontaktiert zu werden, die ihr Fundstück genauer untersuchen wollen.
(bk)