Studie zu pathologischem Computerspielen
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau erstellte in Zusammenarbeit mit Nina Moormann und Lisa Fluck eine Studie (“Merkmale pathologischer Computerspielnutzung im Kindes- und Jugendalter”) auf der Basis von 100 Fragen, die von 688 Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer Onlineumfrage beantwortet wurden. An der Studie nahmen zu 81 % Jungen, zu 19% Mädchen teil, besonders erwähnt wird das bei Teenagern sehr beliebte Fantasy-MMO World of Warcraft.
Die Autoren der Studie, Frau Moormann und Herr Jäger, kommen zu eindeutigen Schlüssen, die für besorgte Eltern und Gesetzgeber wertvolle Entscheidungsgrundlagen bieten können. So konstatiert die wissenschaftliche Arbeit “dass häufiges und langes Computerspielen alleine nicht als pathologisch aufgefasst werden kann”. Eine Sucht, so erklärt die Studie weiter, ist an ihren Begleiterscheinungen, gerade an Nervösität oder Gereiztheit während des “Entzugs” erkennbar.
Daher sei langes und häufiges Spielen noch kein Zeichen von Sucht. Besorgnis ist erst am Platz, wenn der oder die Heranwachsende vor unlösbar scheinenden persönlichen Problemen in die Spielwelt flieht. In diesem Fall wäre ein etwaiges Computerspielverbot falsch und könnte zu schlimmeren Folgen führen, statt dessen müsse man auf die Problemlage des Jugendlichen eingehen, Hilfestellungen bieten und alternative Freizeitangebote schaffen. [fe]