Kleiner Telekom-Skandal in Österreich
T-Mobile-Tochter Telering habe in der Alpenrepublik ganz gezielt und ausschließlich One-Kunden in persönlichen Briefen umworben und zu einem Wechsel gelockt. Während die Marketingmethode schon nicht die feine englische Art ist, regte sich vor allem Unmut darüber, wie der Konkurrent denn eigentlich an die exakten Adressen gekommen sein könnte. Das wollen auch erboste One-Kunden wissen, die ihren Provider verdächtigen, den Adressbestand verscherbelt zu haben. Die Firma dementiert und versucht, per Klage beim Handelsgericht Wien dem Konkurrenten den Schwarzen Peter zuzuschieben. Vor allem wolle man per Einstweiliger Verfügung Telering stoppen. Die per offizieller Verlautbarung mitteilen ließ: “Wir haben keine One-Daten gekauft.” Man bediene sich wie andere auch bei ganz normalen Adressanbietern.
“Keiner unserer Kunden hat in seinem Vertrag jemals zugestimmt, dass T-Mobile ihn mit Werbung belästigen darf”, versuchte sich One-Chef Michael Krammer gestern etwas hilflos zu verteidigen. Und beleidigt schnell mal den Konkurrenten: “Wenn ich mit solchen Quartalszahlen kämpfen müsste, wie sie T-Mobile vorgelegt hat, bekäme ich es auch mit der Angst zu tun.” Zudem kündigte der One-CEO an, die Datenschutzkommission um eine Sachverhaltsdarstellung bitten zu wollen – ein Schritt, der aber leicht auch zum Eigentor führen könnte. Ironie an der Geschichte: Krammer selbst war es, der einst als Manager die Marke Telering groß machte. (rm)