Pinnacle Studio 12 Ultimate
Effektfeuerwerk für Video-Enthusiasten

WorkspaceZubehör

Schnäppchen dank Plugins

Pinnacle Studio 12 gibt es zwar auch in den Versionen Standard und Plus, doch die Ultimate-Edition bringt so attraktive Funktionen mit, dass die Wahl beinahe nur auf sie fallen kann. Die drei Plugins für die Videonachbearbeitung ProDAD Vitascene, Red Giant Magic Bullet Looks und Boris Graffiti haben bereits einen Gesamtwert, der die Kosten für Studio 12 Ultimate (129 Euro) deutlich übersteigt, und machen das Programm zu einem echten Schnäppchen.

Effektpaket 1: Vitascene

ProDAD Vitascene ist in Version 1.0.35 enthalten und bietet eine umfassende Sammlung von Übergängen, Licht-, Leucht-, Funken- und Glaseffekten sowie Weichzeichner, Blenden, Explosionen sowie Kräusel- und Sprenkel-Effekte. Spezielle Filmlooks-Filter imitieren klassische Filmoptik wie etwa Ausbleichen, Vergilben, Farbstiche oder Röntgenstrahlen. Über die voreingestellten Filter lassen sich zwar schnell Ergebnisse erzielen, besser werden diese jedoch, wenn der Anwender sich der Feinjustierung hingibt. Dank gut zugänglicher Optionen und Einstellungen lädt das Plugin sofort zum Experimentieren ein. Im rechten Kontrollfenster sind Einstellungen und Ergebnisse leicht zu kontrollieren. Die Filter sind übersichtlich in einzelnen Kategorie-Ordnern abgelegt und können etwa per Farbkorrektur, Ausdehnung, Stärke und Schwellenwert angepasst werden. Individuelle Einstellungen sind entsprechend zu speichern.

Effektpaket 2: Magic Bullet Looks

Mit dem Plug-in Magic Bullet Looks Builder SE 1.0.3 von Red Giant Software passen Videofans noch detaillierter ihre Bewegtbilder in Farbe, Sättigung und Schärfe an. Über 100 Voreinstellungen sorgen auch hier für schnelle Ergebnisse, die sich dank Filterparameter, Kurven, Gradienten und der Kombination einzelner Einstellungen fast beliebig anpassen lassen. Das Plugin macht im so genannten Theater-Modus automatisch Vorschläge für die Videobearbeitung. Was gefällt, kann mit Klick auf OK direkt übernommen oder manuell verfeinert werden. Die Bedienung ist allerdings gewöhnungsbedürftig, da die Oberfläche nur in englischer Sprache verfügbar ist und nicht alle Optionen in jedem Anzeigemodus verfügbar sind. So muss der Nutzer etwa zwischen Sample-View (ergebnisorientiert) und Chain-View (einstellungsorientiert) wechseln, um auf die Parameter zugreifen zu können. Die vielfältigen Möglichkeiten, die Optik von Videos nachzubearbeiten sind diese ersten Hürden jedoch wert.

Effektpaket 3: Graffiti

Mit Boris Graffiti 5.2 erstellen Nutzer professionelle Titel für ihre Videofilme. Die Kombination von Texten und Bildern, Animationen, 2D- und 3D-Effekten, Rahmen, Text-, Grafik-, Licht- und Schatteneffekten ist mit Graffiti kein Problem. Wer schnell nur einen Text einblenden will, kommt mit dem Quick-Modus schnell ans Ziel. Deutlich mehr Funktionen stellt der bildschirmfüllende Advanced Mode zur Verfügung. In vier Fenstern präsentieren sich Funktionen und Einstellungen, ein Kontrollmonitor, Projektverklaufs- und Ebenen-Anzeige sowie die Darstellung von Zeitlinie und Videospuren. Hinzu kommen schwebende Paletten zum Beispiel für Styles, Filter, Keyframes und Grids. Damit der Bildschirm jedoch nicht überfüllt wird, sind diese standardmäßig ausgeblendet und müssen über das Windows-Menü aufgerufen werden. Positionen, Animationen, Färbungen, Bewegungsunschärfe, Maskierungen, Rahmen, Einblendungen, Lichter und Beschnitt sind über Schieberegler und Zahlenwerte sehr gut justierbar. Bis Einsteiger alle Funktionen des englisch-sprachigen Plugins erschlossen haben, dürfte es einiger Übung bedürfen, aber am Ende winken professionelle Ergebnisse, die sich sehen lassen können.

Die Neuerungen in Studio 12

Die Bedienoberfläche von Studio 12 bleibt trotz der integrierten Profi-Plugins angenehm aufgeräumt und übersichtlich. Drei Register sortieren die Arbeitsflächen nach den wichtigsten Arbeitsschritten: 1. Aufnahme, 2. Bearbeiten und 3. Film erstellen. Um die Plugins aufzurufen, führt der Weg über das Toolbox-Menü und den Befehl Videoeffekte hinzufügen. In der Arbeitsfläche öffnet Studio 12 jetzt ein Fenster, über das ein Modul aus der Plugin- und Effektsammlung ausgewählt wird. Anwender finden sich so jederzeit zurecht, da die komplexen Plug-ins als eigenständige Applikation eingeblendet werden.

Mit der neuen Montage-Funktion kombinieren Benutzer Videoclips mit Hintergrundgrafiken, Texten oder weiteren Videoclips und Designvorlagen. Rund elf Themen und 80 Vorlagen hat Pinnacle dem zwölften Studio spendiert. Zielgruppe sind hier jedoch eher verspielte Familien, nicht so sehr die Videoenthusiasten, die sich über die Profi-Plugins freuen. Vorteil der Montagefunktion ist nicht so sehr die Designvorlage, sondern die einfache Bedienbarkeit, die auch Einsteigern witzige Effekte wie ein digitales Video-Urlaubstagebuch ermöglicht.

Weitere Neuerungen finden sich in Werkzeugen, die eine einfachere Markierung der Zeitachse ermöglichen, der numerischen Lautstärkeanzeige, der Master-Volume-Steuerung und Peak-Indikatoren sowie der Möglichkeit, Querverweise für Bilder im Album anzulegen, die ein schnelleres Auffinden ermöglichen sollen. Audiodaten lassen sich jetzt als MP3 und WAV exportieren, Videodaten auch als Flash-Video und 3GP für mobile Geräte. Ein direkter YouTube-Export ist ebenfalls vorgesehen. Auf der Grafikseite sind PSD (Photoshop-Format) und GIF als Importformate hinzugekommen.

Wer High-Definition-Videos bearbeiten will, muss zu Studio 12 Plus oder Ultimate greifen. Diese unterstützen BluRay (BDMV), AVCHD 1920 und Camcorder-Formate wie JVC Full-HD und Canon Vixia. Unter Windows Vista ist dafür jedoch ordentliche Rechenpower erforderlich: Ein Core-2-Duo mit 2,66 GHz, 2 GByte RAM und 512 MByte Grafikspeicher sollten es schon sein, um flüssig arbeiten zu können. Entscheidend dabei ist, dass sich die Komplexität des HD-Videoprojekts direkt auf die Systemanforderungen auswirkt. Wer weniger Systemressourcen besitzt, kann dann nur entsprechend kleinere Projekte bearbeiten.

Mit der Final-Version von Studio 12 Ultimate, die Ende Juni erscheinen soll, verspricht Pinnacle, ein grünes Tuch auszuliefern, dass dem Anwender bei so genannten Greenscreen-Aufnahmen helfen soll. Deren Grünflächen werden dann durch das Chromakey-Verfahren ausgeblendet beziehungsweise durch andere Bildinformationen ersetzt. Damit lassen sich auf schnelle Weise interessante Effekte erzielen, seien es virtuelle Hintergründe oder schwebende Objekte. In der von PC Professionell getesteten Gold-Master-Version war das Tuch zwar noch nicht enthalten, die Chromakey-Funktion hat ihre Pflicht jedoch anstandslos nach wenigen Klicks erfüllt.

Fazit

Mit Studio 12 haben Freunde der digitalen Videobearbeitung die Wahl: Schnell mit wenigen Klicks zum einfachen Ergebnis oder mittels Plugin und intensiver Nachbearbeitung zu professionellen Videos. Die Bedienung ist grundsätzlich nutzerfreundlich. Die neuen Profi-Plugins erfordern aber einige Einarbeitungszeit, helfen jedoch bereits durch hunderte von Voreinstellungen auf die Sprünge. Somit eignet sich die Applikation in ihrer Ultimate-Edition sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Die Plugins machen Studio 12 Ultimate zu einer echten Schnäppchen-Empfehlung.

Pinnacle Studio 12 Ultimate
Hersteller: Pinnacle / Avid
Internet: www.pinnaclesys.com
Preis: 59 Euro (Standard), 99 Euro (Plus), 129 Euro (Ultimate), Update zwischen 69 und 89 Euro

Note: gut
Leistung: gut
Bedienung: gut
Ausstattung: sehr gut

Das ist neu
– 3 professionelle Post-Poduction-Plug-ins (nur Ultimate)
– einfache Montage-Funktion
– neue Vorlagen, Titel, DVD-Menüs
– Markierungswerkzeug für Zeitachse
– Chromakey-Feature für Greenscreen (nur Ultimate)
– HD-Unterstützung (nur Plus und Ultimate)
– PSD- und GIF-Import
– erweitere Audiosteuerung
– Export nach Flash-Video und 3GP, MP3 und WAV
– Querverweise für Bilder im Album

Systemvoraussetzungen (noch nicht final bekannt gegeben)
Betriebssystem: Windows XP SP2/SP3, Vista SP1
CPU : ab Intel Pentium 2,4 GHz (Intel Core-2-Duo 2,66 GHz für AVCHD-Bearbeitung empfohlen)
GPU: ab 64 MByte Grafikspeicher (512 MByte für AVCHD-Bearbeitung empfohlen)
Arbeitsspeicher: ab 1 GByte (2 GByte für AVCHD-Bearbeitung erforderlich) Festplatte: 3 GByte für Applikationen, zzgl. Speicher für Projekte

 

 

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