WLAN-Router Belkin GO N300 DB im Test

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Der Belkin GO N300 DB unterstützt die Funkstandards 802.11a/b/g/n und arbeitet sowohl im 2,4- wie auch im 5-GHz-Band. Letzteres bietet den Vorteil, dass es noch nicht völlig überlaufen ist und somit seltener gestört wird. Voraussetzung sind natürlich Clients, die eine 5-GHz-Netzwerkkarte verwenden. Damit erreicht der Datendurchsatz theoretisch bis zu 150 MBit/s brutto.

Der GO N300 DB ist ein reiner Router, ein Modem ist nicht eingebaut. Damit lässt er sich nicht für den Verbindungsaufbau nutzen – etwa an einem DSL-Anschluss. Doch dafür hat der Hersteller ihn auch gar nicht konzipiert. Belkin sieht den Einsatzort des Routers vor allem in Hotels: Reisende verbinden den WAN-Eingang des Geräts per Ethernet-Kabel mit dem Internetanschluss, um anschließend Notebooks, Tablets oder Smartphones drahtlos online zu bringen. Der Router verwandelt quasi einen kabelgebundenen in einen kabellosen Netzzugang, der dann gleich mehreren Clients zur Verfügung steht. Diese Lösung bietet sich selbst dann an, wenn das Hotel sowieso mit WLAN ausgestattet ist. Denn oft wird der Online-Zugang pro Gerät abgerechnet. Wer mit Notebook und Smartphone online geht, zahlt dann doppelt. Wer stattdessen den WLAN-Router am Kabelanschluss nutzt, zahlt nur für ein Gerät.

Häufig haben Hotelzimmer – vor allem in der günstigeren Preisklasse – aber gar kein Kabelinternet mehr. Dann nützt auch der GO N300 DB nichts. Denn er lässt sich nicht als Client in ein bestehendes Funknetzwerk einbinden. Einen Einsatz als Repeater hat Belkin nicht vorgesehen. Das wäre jedoch auch praktisch gewesen, um zum Beispiel schlecht versorgte Räume besser abzudecken. Der Testkandidat selbst liefert nämlich eine sehr gute Reichweite für einen Router dieser Größe und ohne externe Antennen. In einer 50 Quadratmeter großen Zwei-Zimmer-Wohnung erreichte das Signal jeden Winkel, auch zwei Stockwerke tiefer war es noch ausreichend stark.

Der Strom fließt über einen USB-Eingang in das kleine graue Kästchen – neben dem WAN- übrigens der einzige physische Anschluss. Die Energie kommt entweder direkt aus der Steckdose (Adapter für Europa inklusive Großbritannien liegen bei) oder aus dem USB-Port eines Notebooks. Damit ist der Router flexibel einsetzbar, solange der Notebook-Akku hält.

Die Installation und Inbetriebnahme des GO N300 DB funktioniert im Test problemlos. Ein per WPA/WPA2 gesichertes Funknetz steht sofort bereit, SSID und Passwort stehen auf der Unterseite des Geräts. Der Router bietet auch Wi-Fi Protected Setup (WPS) an. Diese Methode dient zur schnellen und einfachen Anbindung eines Clients an ein WLAN per Knopfdruck oder PIN-Eingabe. Allerdings wurden kürzlich schwere Sicherheitsmängel an WPS festgestellt: Dritte können relativ leicht in ein gesichertes WLAN eindringen. Anwender sollten WPS daher nicht nutzen und es in der Konfigurationsoberfläche abschalten. Diese erreichen User über den Browser, wenn man mit dem Router verbunden ist. Da dieser keinen LAN-Port hat, geht das nur drahtlos. Und hier lauert die nächste Gefahr, denn ab Werk ist das Setup nicht mit einem Administrationspasswort gesichert. In Verbindung mit WPS könnten Unbefugte also nicht nur ins WLAN ein-, sondern sogar ungestört bis zur Konfigurationsoberfläche vordringen. Es gilt: Sofort nach der Installation ein Passwort festlegen!

Die Konfigurationsoberfläche gibt es in zehn verschiedenen Sprachen, wobei die deutsche Variante nicht durchgehend übersetzt ist. Das sollte aber nicht wirklich stören. Insgesamt ist das Setup schlicht gehalten und verständlich beschrieben. Einen MAC-Filter sucht man hingegen vergeblich, und auch die Firewall lässt sich nicht konfigurieren – nur ein- oder ausschalten. Die sonstigen Einstellungen gleichen denen andere WLAN-Router: So lässt sich die Firmware automatisch aktualisieren, die aktuelle Einstellung speichern, das Netzwerk per WEP sowie WPA/WPA2 sichern, oder das Gerät auf Werkseinstellung zurücksetzen. Letzteres gelingt auch per Reset-Taste auf der Unterseite, die in diesem Fall umso nötiger ist. Schnell hat man den Router falsch konfiguriert und sich selbst ausgesperrt – einen alternativer Zugang per LAN-Kabel ist ja nicht möglich. Ebenfalls wichtig – gerade für Geschäftsreisende: Der GO N300 DB unterstützt PPTP und IPSec-Passthrough für VPN-Verbindungen.

Kritik gibt es am Lieferumfang: Die mitgelieferte Tasche ist dreimal so groß wie der Router selbst und macht die Platzersparnis fast wieder zunichte. Zwar passen auch Stecker und Kabel hinein, eine Nummer kleiner hätte es aber auch getan. Auf der mitgelieferten CD befinden sich zwei PDF-Dokumente, die lediglich über Garantie und Lizenzen aufklären. Eine Anleitung sucht der Käufer vergeblich. Die muss er sich von der Webseite des Herstellers herunterladen. Das ist enttäuschend: Auf der CD ist noch genügend Platz für das Handbuch in allerlei Sprachen. Eine gedruckte Version erwartet ohnehin niemand mehr.

Fazit

Der Belkin GO N300 DB erledigt seine Arbeit weitgehend anstandslos, nach einigen kleinen Eingriffen auch sicher. Die Frage ist vielmehr, ob man sich für 60 Euro einen Router zulegen will, der im Prinzip nichts anderes tut, als kabelgebundene in kabellose Internetanschlüsse zu verwandeln. Andere Geräte in dieser Preisklasse fungieren zusätzlich als WLAN-Repeater und sind damit wesentlich praxistauglicher.

ITespresso.de-Logo Befriedigend
GO N300 DB
Hersteller: Belkin
Internet: www.belkin.com/de
Preis: 59,99 Euro

Note: befriedigend
Leistung (30%): gut
Ausstattung (25%): befriedigend
Funktionen (25%): befriedigend
Bedienung (15%): gut
Service (5%): ausreichend

Technische Daten
Funkstandards: 802.11a/b/g/n
Frequenzband: Simultanes Dual-Band (2,4 GHz und 5 GHz)
WLAN-Sicherheit: Wi-Fi Protected Setup, 256-Bit WPA2, 64-/128-Bit WEP
Anschlüsse: WAN-Ethernet-Port, USB-Port
VPN-Unterstützung: PPTP, IPSec Passthrough

Abmessungen: ca. 90 x 65 x 24 Millimeter
Gewicht: 63 Gramm
Lieferumfang: Router, USB-Kabel mit Adapter für Steckdose, Ethernet-Kabel, Tasche

Belkin GO N300 DB

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