Encyclopaedia Britannica schaut bei Wikipedia ab
Die Online-Enzyklopädie möchte Gelehrte, Experten und auch Laienautoren für die Arbeit an der Enzyklopädie gewinnen: “Die Britannica-Online-Site wird Mittelpunkt einer neuen Online-Community werden, die Tausende von Gelehrten und Experten willkommen heißt und ihre Mitarbeit wünscht, mit denen wir bereits Beziehungen pflegen.”
Das hört sich etwas weniger offen an als bei der freien Enzyklopädie Wikipedia, die allerdings inzwischen auch umstrittene redaktionelle Regularien eingeführt hat, um die Qualität zu sichern und insbesondere “Vandalismus” zu vermeiden. Im Prinzip aber ist es ähnlich wie bei der Wikipedia, bei der registrierte Benutzer die Beiträge immer weiter bearbeiten und verändern können. Ein großer Unterschied soll darin bestehen, dass die Britannica unter jedem Artikel die Namen der Bearbeiter aufführt.
Zunächst dürfen bereits tätige Mitarbeiter weitere vorschlagen, dann dürfen sich Expertengruppen bewerben, und schließlich sollen ausgewählte Leser und Benutzer in eine Online-Community eingeladen werden. Die Beiträge der Encyclopaedia Britannica selbst sollen weiterhin nach “den strengsten Standards” redigiert werden. Nur sie erhalten die Imprimatur “Britannica Checked”, um sie von Beiträgen der Site zu unterscheiden, für die die Britannica-Redakteure nicht verantwortlich seien. Entsteht damit eine Zwei-Klassen-Enzyklopädie, mit vertrauenswürdigen und vielleicht weniger vertrauenswürdigen Beiträgen?
Wie es genauer aussehen soll, wird sich erst noch zeigen. Die Planung sei nach monatelanger Vorarbeit abgeschlossen, verrieten die Enzyklopädisten in ihrem Blog. Und es gibt zum neuen Konzept eine Site in erneuertem Design, auf die täglich bereits eine begrenzte Anzahl von Benutzern umgeleitet wird.
(bk)
Encyclopaedia Britannica (neu)