Entwickler: Die Spielkonsole ist tot
Alex St. John hat keine Angst vor grossen Worten. Einen gewissen Rückhalt gibt ihm der Erfolg der von ihm gegründeten und geleiteten Firma Wild Tangent, die rund 450 Games an 15 Millionen Gelegenheitszocker in Europa und Nordamerika via Internet ausliefert und dabei auf Werbung und Micropayment als Geschäftsmodell setzt. Wild Tangent ist nicht unumstritten, seit manche Spyware-Filter-Software den Client als gefährlich einstufen; die Kontroverse ist nicht nicht beendet.
Dennoch hat St. John ein paar gute Argumente. Konsolen, so sagt er nicht ganz unrichtig, seien nicht in erster Linie Geräte zum Spielen, sondern Geräte zur Verhinderung von Spielspass. Die Haupteigenschaft der Videokonsolen sei nämlich das integrierte DRM, welches unlizensierte Nutzung von Inhalten ohne massiven Umbau der Hardware vereitelt. Andererseits sei das kommerziell erfolgreichste Spiel in der Geschichte eben World of Warcraft: es erwirtschaftet einen Umsatz von rund einer Milliarde pro Jahr.
Spielen sei in Zukunft untrennbar mir Communities verbunden, analysiert St. John, und Games mit Online-Anbindung benötigen eben kein DRM mehr, da sie ja mit einem Account verknüpft sind. Ergo seien Spielkonsolen in naher Zukunft überflüssig; kein Entwickler müsse dann noch Lizenzgebühren an die Konsolenhersteller bezahlen.
Das Gaming-Device der Zukunft sei der Laptop: mobil, mit guten grafischen Darstellungsfähigkeiten und obendrein multifunktional. Interessant, was Alex St. John da sagt. Zumindest wird die PC vs. Konsolen Debatte dadurch weiter angeheizt. [fe]