Telekom bespitzelte eigene Manager und Journalisten

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Wie bei Hewlett-Packard ging es den Ex-Staatsmonopolisten darum, vermutete undichte Stellen in den eigenen Reihen, sogar in Vorstand und Aufsichtsrat aufzuspüren. Es geschah 2005 bis 2006. Am 14. März dieses Jahres erstattete die Telekom selbst Anzeige, nachdem Unbekannte mit Enthüllungen drohten.

Wie Der Spiegel berichtet, wurden massenhaft Verbindungsdaten der Telekom missbräuchlich genutzt. Die Datensätze wurden zu einer Berliner “Beratungsfirma” verschoben, die sie mit den Telefonnummern von Journalisten abglich. Ziel der Bespitzelung war, so steht es im Fax dieser Firma, die “Auswertung mehrerer hunderttausend Festnetz- und Mobilfunk-Verbindungsdatensätze der wichtigsten über die Telekom berichtenden Journalisten und deren private Kontaktpersonen”. Ganz in alter Schlapphut-Tradition bekamen die Spähoperationen Codenamen wie “Clipper” und “Rheingold”.

Gespräche seien nicht abgehört worden, versicherte die Deutsche Telekom. Zu Einzelheiten könne man jedoch keine Stellung nehmen. Zu den Verbindungsdaten gehörten Angaben über Uhrzeit, Länge und die Teilnehmer der Gespräche.

Telekom-Chef Obermann gab “erkennbare Schwachstellen” im Sicherheitsbereich seiner Firma zu. Und er sei “über die Vorwürfe zutiefst erschüttert”.

(bk)

RP Online

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