Nokia: Kopierschutz fesselt N-Gage-Spiele an ein Handy

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Das war gut in der Buchstabenwüste des Kleingedruckten versteckt. Den Käufern wurde die krasse Einschränkung erst durch Medienberichte bewusst. Und Nokia bestätigte prompt diese Praxis: “Unsere Linie lautet, dass die Aktivierungscodes des N-Gage nur auf dem Gerät funktionieren, auf dem sie das erste Mal verwendet worden sind.”

Das sei notwendig, weil es wie bei jeder Art digitaler Medien auch hier “ein potenzielles Piraterierisiko” gebe, dem Nokia mit dieser Strategie entgegentreten wolle. Denn die Geschäftspartner müssten die ihnen rechtmäßig zustehenden Anteile an den Einnahmen von Nokias Plattform erhalten. Und das offenbar nicht nur einmal, sondern erneut beim immer wieder fälligen Handywechsel.

Aufgewacht ist Nokia erst nach eher unfreundlichen Medienberichten. Es dauerte noch ein paar Tage, bis die Firma darauf reagierte und den geordneten Rückzug ankündigte. In einer offiziellen Erklärung heißt es:

“Wir haben eine Anzahl von Medienberichten zur Kenntnis genommen zur Übertragung von N-Gage-Spielen und möchten diese Angelegenheit klar stellen. Aufgrund des Kopierschutzes sind die N-Gage-Spiele wie die meisten mobilen Spiele an ein Gerät gebunden. Da der Wert der Angebote wächst, ist ein robuster Kopierschutz unerlässlich, weil er es den Spieleherstellern ermöglicht, in N-Gage-Inhalte zu investieren.

Wir verstehen die Besorgnis unserer Kunden und haben an einer Lösung gearbeitet, die es ihnen erlauben wird, ihre gekauften N-Gage-Spiele auf ein neues Nokia-Gerät zu übertragen.”

Das muss jetzt offenbar ganz schnell gehen, bevor die Kunden richtig sauer werden. Laut Nokia soll es zunächst eine Zwischenlösung über den Nokia-Kundendienst geben, bis eine endgültige Lösung für die Lizenzübertragung gefunden sei. Und die Firma entschuldige sich für “die Verwirrung um diese Angelegenheit”.

Erinnert ein wenig an den Versuch von EA und Entwicklerstudio Bioware, Mass Effect und Spore nur mit einer regelmäßig alle 10 Tage zu wiederholenden Aktivierung spielen zu lassen. Auch diese DRM-Strategen mussten schon nach kurzer Zeit den Rückzug einleiten und ihre kundenfeindlichen Pläne einstampfen.

(bk)

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