IFPI schickt Kinder in P2P-Netze
Die weltweite Lobby-Organisation der Musikkonzerne, IFPI, startete zusammen mit Childnet eine “Aufklärungskampagne” mit dem plakativen Titel: “Young People, Music and the Internet”. Darin findet der/die junge Musikliebhaber/in, seine/ihre Eltern und Lehrer die üblichen Halbwahrheiten (wer P2P nutzt, handelt sich Viren ein und wird Opfer von Identitätsdieben) und einen Link zu einer Seite mit empfohlenen Musikangeboten. Kollege Ernesto von Torrentfreak machte sich die Mühe, die aufgelisteten niederländischen Angebote zu prüfen und fand neben mehreren toten Links und geschlossenen Musikshops auch Seiten, die direkt mal die Installation von Limewire und Kazaa empfehlen. Ach, so ist das? Weiter unter auf der Liste fand der unerschrockene Webseitenprüfer dann auch noch kommerzielle Hardcore-Pr0n-Angebote. Wenn das Mutti wüsste!
Dazu Viviane Reding, EU Kommissar für Informationsgesellschaft und Medien: “Der neue Leitfaden ist ein sehr gutes Beispiel für eine Initiative, die einfache und praktikable Ratschläge an Eltern und Lehrer gibt, so dass junge Menschen sicher und legal Musik im Internet geniessen können”.
Der bescheidene Verfasser dieser Zeilen prüfte, des niederländischen nicht mächtig, die in der Broschüre enthaltene Pro-Music-Liste der empfohlenen deutschen Angebote und fand darunter neben toten Links auch solche Perlen des Online-Musikkonsums wie Bild.de, Kartsadt.de Karstadt.de oder Packard Bell Germany. Fazit: Wenn wir unsere Kinder zur Piraterie erziehen wollen, dann genau so. [fe]