Nach schlechten Zahlen: Geier umkreisen angeblich Infineon
Gestern Abend verbreiteten sich Gerüchte am Markt denen zufolge Chiphersteller Infineon soeben in das Visier von Finanzinvestoren geraten sei. Das Insider-Medium Platow-Brief nannte die Investmentgesellschaften KKR und Blackstone als Kaufinteressenten. Marco Schröter, Finanzchef des Konzerns, beeilte sich zu betonen, dass man sich noch nicht in Gesprächen befinde.
Ausgelöst wurden die Spekulationen sicherlich durch die schlechten Zahlen, die Infineon gerade für das zweite Quartal meldete: Die Firmengruppe muss einen Nettoverlust von 1,37 Milliarden Euro wegstecken. Im Quartal davor gab es zwar auch Verlust, doch der lag mit 396 Millionen Euro noch im überschaubaren Rahmen. Die Situation ist also ernst, zumal der Umsatz nur bei knapp 1,05 Milliarden Euro lag.
Schuld an der ganzen Misere habe vor allem die DRAM-Tochter Qimonda AG, an der Infineon immer noch einen großen Anteil halte – man hatte vergeblich nach einem Käufer Ausschau gehalten. Wegen Qimonda musste der Konzern eine runde Milliarde Abschreibung vornehmen, was den hohen Quartalsverlust erklärt. Zugleich belaste der teure Euro das Firmenergebnis, betonte CEO Wolfgang Ziebart. (rm)