PowerDVD 8 Ultra
Videoplayer für Verspielte

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Fun-Features

PowerDVD 8 Ultra

Es muss sich immer etwas Auffälliges ändern, damit die Nutzer für das Update einer Software erneut in die Taschen langen. So mag auch Cyberlink gedacht haben, als man sich entschloss, die neue, kurz nach WinDVD 9 erschienene Version des Videoplayers PowerDVD mit Fun-Features auszustatten, deren Sinn Puristen weitgehend verborgen bleibt. So können verspielte Naturen mit Movie-Remix die Szenen ihrer Lieblingsfilme neu anordnen, mit neuen Tonspuren versehen und Dialoge, Musik oder Soundeffekte hinzufügen sowie animierte Grafiken und Objekte einbauen, um das Szenenbild gehörig zu verschlimmbessern. Um Missverständnisse zu vermeiden: Videoediting ist eine für den professionellen Einsatz eine unverzichtbare Funktion – für einen Videoeditor. PowerDVD 8 ist jedoch ein Player und die Editierfunktionen beschränken sich auf das Hinzufügen einfacher Objekte. Um die Remixe nutzen zu können, ist immer auch der Originalfilm (DVD) notwendig, der dabei natürlich nicht verändert wird.

Allenfalls für den Karneval: Die Remix-Funktion ist eine nette Spielerei, doch der Sinn bleibt echten Filmfans verborgen. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))

Wer sich bei Cyberlink registriert und unter www.moovielive.com anmeldet, kann die Remixe mit anderen Anwendern auch austauschen. Über die Moovielive-Site tauschen PowerDVD-User zudem ihre Filmdatenbankinhalte und Rezensionen aus. Der Videoplayer legt mit der Funktion Filmsammlung eine Minidatenbank an, die Auskunft über gesehene und bewertete Filme gibt. Um Moovielive nutzen zu können, muss der Anwender sein Produkt aber nicht nur aktivieren, sondern sich auch registrieren und zudem bei Moovielive anmelden. Im Test führt die Anmeldung aus PowerDVD heraus und direkt auf der Webseite immer wieder zu Fehlermeldungen und zur Anzeige einer leeren Seite.

Wer seine Filme gleich mit der Player-Software verwalten will, kann das nun tun.((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))

Sinnvolle Neuerungen erst ab Deluxe-Version

PowerDVD 8 Ultra

Die Standardversion von PowerDVD 8 unterstützt immerhin MPEG-2- und WMV-HD sowie HDMI und TrueTheatre-Surround. Mit adaptivem CL Eagle Vision 2 für eine schärfere Optik nehmen die Neuerungen allerdings ein schnelles Ende. Mehr hat da schon die Deluxe-Edition zu bieten. Die Wiedergabefunktionen finden sich bereichert um H.264, DivX-Pro für Videos und umfassender Audiounterstützung für DVD-Audio, AAC, Dolby Pro Logic IIx, Dolby Virtual Speaker, Dolby Headphone, Dolby Digital EX 7.1 und die Dekodierung von DTS mit 96 kHz und 24 Bit-Sound. Dass auch die Kopierschutzmechanismen CPRM und VCPS unterstützt werden, dürfte weniger ins Gewicht fallen.

Echte High-Definition-Erlebnisse gibt es jedoch erst mit der Ultra-Version von PowerDVD 8, die – anders als Corel WinDVD 9 plus Blu-ray, das auch noch HD-DVD unterstützt – jetzt ganz auf den Blu-Ray-Standard setzt. Interaktive Menüs (BD-RE 3.0) sind für PowerDVD 8 kein Problem. Besitzer von HD DVDs haben Pech gehabt.

Anwender, die ihre Standard-DVDs bei der Wiedergabe ähnlich wie mit WinDVD 9 durch Hochskalieren in HD-Manier flüssig aufpeppen wollen, müssen sich noch gedulden. Ein entsprechendes Feature, das Zwischenbilder errechnet, um auf 60-Hz-Displays für flüssige Bewegungen zu sorgen, will Cyberlink erst im Laufe des Jahres als Update nachliefern. Für die Wartezeit entschädigen mögen ein wenig die professionellen Audiodecoder für Dolby TrueHD 7.1, Dolby Digital Plus, DTS-HD 5.1 und DTS-ES Matrix/Discrete sowie DTS Neo 6.

Leuchtendere Farben und knackigere Bilder: Die Option True Theatre holt auch aus alten Filmen mehr heraus. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))

Bedienung mit fadem Beigeschmack

PowerDVD 8 Ultra

Dass die Anmeldung bei Moovielive.com muckt, stört einen Anwender, der auf die Remix- und Filmcollection-Funktionen ohnehin verzichten will, nicht sonderlich. Dass die Bedienung sich zu ihrem Nachteil hin entwickelt, fällt da schon schwerer ins Gewicht. Früher ließen sich Videofenster und Bedienelemente getrennt nutzen. Viele Video- und Audioeinstellungen waren schnell über das Bedienelement erreichbar und die Änderungen konnten im Videofenster direkt mitverfolgt werden. Jetzt sind die Bedienelemente grundsätzlich mit dem Videofenster verbunden und nur aktivierte Zusatzmenüs werden eingeblendet und sind weiterhin frei positionierbar. Da die Icons jedoch nicht selbsterklärend sind, manchmal einen Rechts-, manchmal einen Linksklick erfordern und der Zugriff auf Remixe sowie Filmdatenbank das Videofenster komplett ausblenden, müssen sich Nutzer erst an die Bedienung gewöhnen. Während des laufenden Films ist standardmäßig die Bedienleiste unten fest eingeblendet und verschwindet erst nach einigen Sekunden automatisch. Bei PowerDVD 6 war dies noch benutzerfreundlicher gelöst, da die Leiste nur bei Mouse-over auftauchte und das freie Bedienelement per Mausklick schnell ein- und ausgeblendet werden konnte.

Zwar unterstützt PowerDVD 8 auch die Auswahl anderer Skins, doch standen in der getesteten Download-Version lokal und online keine Alternativen zur Verfügung. Am einfachsten, wenn auch zugleich am wenigsten elegant lässt sich PowerDVD 8 über das Kontextmenü per Rechtsklick in das Videofenster bedienen. Hier stehen alle Optionen übersichtlich und verständlich zur Verfügung, überdecken zugleich aber einen großen Teil des Videobildes.

Schade: Das Konfigurationsmenü, das alle Einstellungen am übersichtlichsten auflistet, überdeckt das Videofenster. ((Ins Bild klicken für größere Ansicht.))

Fazit

PowerDVD 8 Ultra

Die neue Version von PowerDVD 8 gibt Filme visuell und akustisch dank aktueller Dekoder ordentlich wieder. Die Option TrueTheatre lässt auch alte und blasse Filme auf DVD dank leuchtenderer Farben und passender Soundeinstellungen gut aussehen und klingen. Filmfans können mit dem Programm auch bei kritischer Betrachtung nicht viel falsch machen. Aber: Hinsichtlich Bedienung und der hinzugekommenen Features Remix und Collection erweckt das Programm den Eindruck eines Schnellschusses. Während PowerDVD in der Vergangenheit WinDVD oft eine Nasenlänge voraus war, hat die neue WinDVD-Version das Kopf-an-Kopf-Rennen vorerst für sich entschieden. Professionelle Anwender, denen es um gute Bedienung, zügig erreichbare Funktionen, Filter und die Konzentration auf das Wesentliche, die Audio-/Videowiedergabe, geht, werden mit WinDVD 9 plus Blu-ray glücklicher.

Power DVD 8 Ultra
Hersteller: Cyberlink
Internet: www.cyberlink.com
Preis: 80 Euro (Ultra), 60 Euro (Deluxe), 40 Euro (Standard)

Note: befriedigend
Leistung (40%): gut
Bedienung (30%): befriedigend
Ausstattung (30%): ausreichend (Standard), befriedigend (Deluxe), befriedigend (Ultra)

Das ist neu
– Unterstützung neuer HD-Audiotechnologien
– Unterstützung neuer HD-Videotechnologien
– Movie Remix
– Movie Collection

Systemvoraussetzungen
– Standard-DVD-Wiedergabe
Betriebssystem: Windows XP, Vista
Prozessor: Pentium 4/3,0 GHz
Arbeitsspeicher: 512 MByte
Festplattenplatz: 150 MByte
Grafik_ AGP-/PCI-E-Grafikkarte, DirectX9-Support

– HD-Wiedergabe
Betriebssystem: Windows XP, Vista
Prozessor: ab Pentium 4/3,2 GHz oder Cored 2 Duo ab 1,8 GHz
Arbeitsspeicher: 1024 MByte
Festplattenplatz: 150 MByte
Grafik: Grafikkarte mit HD-Ausgabe, ggf. HDMI-Augang
Laufwerk: Blu-ray

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