eBay-Experiment: Kunden in der PayPal-Falle

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Mit Auktionen Geld zu verdienen (und dabei stets zu wachsen), ist ein mühsames Geschäft geworden. Die eBay-Manager brauchen also ein zweites Standbein, um bessere Zahlen präsentieren und fettere Prämien einstreichen zu können. Da Skype nicht der erhoffte Umsatzbringer wurde, konzentriert man sich wieder auf das zugekaufte Bezahlsystem PayPal. Lässt sich das irgendwie zum lukrativen Monopol ausbauen? Probieren wir es doch einfach aus, dachten sich die Herren am Grünen Tisch und riefen Australien zum Forschungslabor aus: Ab 17. Juni gibt es dort auf den eBay-Seiten nur noch eine Bezahlmethode: via PayPal. Keine Überweisungen, Bankeinzüge oder Kreditkarten mehr. Wobei PayPal natürlich schon bestimmte Kreditkarten und Nachnahme-Transaktionen anbietet.
Läuft der Down-Under-Versuch erfolgreich, soll das einseitige System nach und nach auf andere Märkte übertragen werden. Das brächte PayPal pro Transaktion zwischen 1,1 und 2,4 Prozent Gebühren vom Verkäufer ein. Hochgerechnet auf Millionen von eBay-Verkäufen pro Tag also entsprechend lukrativ. Zumal der Bezahldienst dann derart groß und fett würde, dass er leichter andere Online-Konkurrenten aus dem Feld schlagen und bessere Deals mit Kreditkartenfirmen verhandeln könnte. Davon träumen eBay-Manager also nachts. Alpträume haben sie dabei nicht: “Trust-and-Safety”-Direktor Alastair MacGibbon glaubt, dass nur “einige Kunden ärgerlich reagieren werden. Aber das ist eine Minderheit. Eine große Zahl der Kunden nutzt ohnehin schon PayPal”. Wie nennt das die Börse? Einen Squeeze-Out. (rm)

AustraliaNit

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