Die Scheibe, um alle anderen Scheiben zu binden
Das Nano-Medium könnte Aussehen und Größe einer CD annehmen und dann locker den Inhalt von 200.000 DVDs aufnehmen, referiert stolz Professor Min Gu. Mit seinem Team von der Swinburne University of Technology (Micro-Photonics-Centre) werkelt er schon seit drei Jahren an der nanotechnischen Speicherung. In spätestens zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann soll 1 PetaByte (20.000 mal die Datenmenge einer Blu-ray-Disc) auf das fertige Medium passen. Möglich wird das, weil die winzigen Strukturen zugleich auch eine Vielzahl an Layern auf der Scheibe zulassen. Bislang werde bei einer Standard-CD (1,2 mm dick) nur 1 Micron für die Datenspeicherung genutzt. Der Trick sei, nicht nur den Dot-Abstand zu verkleinern, sondern auch die volle Dicke des Mediums auszureizen.
In der Praxis komme sein Team bereits auf 52 Schichten. 200 bis 300 Layer seien durchaus technisch machbar. Zudem wolle man von der singulären Wellenlänge (roter oder blauer Laser) abweichen und diverse Wellenlängen/Lichtfarben einsetzen. Das funktioniere, weil man die Nanopartikel verschieden formen könne.
Durch Polarisierung des Strahls könne man zudem in diversen Winkeln arbeiten.
Das eigentliche Problem sei also gar nicht die Speicherkapazität, sondern schlicht die Geschwindigkeit, mit der solche gigantischen Datenmengen geschrieben und ausgelesen werden können. Diese Hürden dürften wohl dafür sorgen, dass eine kommerzielle Nutzung der Nano-CD erst in etwa zehn Jahren erfolge. (rm)