Experte fordert Waffenverbot für Roboter
Intelligente Maschinen können Ziele bereits ohne menschliches Zutun erkennen und ins Visier nehmen. Allein im Irak sind über 4.000 militärische Robots stationiert sowie unbemannte Flugkörper, die bereits einige Hunderttausend Flugstunden absolvierten. Die ersten drei Kampfroboter mit großkalibrigen Maschinengewehren wurden letzten Sommer in den Irak befohlen. Sie sollen sich so gut bewährt haben, dass beim Waffenfabrikanten Foster-Miller weitere 80 von ihnen bestellt wurden.
Bis jetzt war allerdings noch immer ein menschlicher Knopfdruck erforderlich. Die Militärs wollen diese Grenze überschreiten, erklärt Professor Noel Sharkey von der University of Sheffield. Die militärischen Führer ließen „keinen Zweifel daran, dass sie so schnell wie möglich autonome Roboter wollen, da sie kostengünstiger sind und einen risikofreien Krieg versprechen“.
Sharkey befürchtet, Terroristen könnten sich der Technik ebenfalls annehmen. Fielen ihnen Roboter in die Hände, wäre es nicht schwierig, ihre Konstruktion nachzuvollziehen. Und sie als Waffe ihrer Wahl anstelle von Selbstmord-Attentätern einzusetzen.
Noch beunruhigender findet er die allmähliche Entwicklung von den heute eingesetzten semi-autonomen Militärrobotern zu völlig unabhängigen Tötungsmaschinen: „Ich arbeite seit Jahrzehnten in der Künstlichen Intelligenz. Die Vorstellung, dass ein Roboter die Entscheidung über das Auslöschen eines menschlichen Lebens treffen könnte, macht mir Angst.“
Sharkey fordert ein Verbot autonomer Waffensysteme: „Wir müssen sagen, wo wir die Grenze ziehen und was wir tun wollen – und dann eine internationale Vereinbarung erreichen.“
(bk)