Computerspiele machen Männer süchtig
Allan Reiss und seine Kollegen von der Stanford University School of Medicine fanden den Unterschied ganz konkret im mesokortikolimbischen System des Gehirns. Mit dem bildgebenden Verfahren der Magnetresonanztomographie maßen sie dort bei männlichen Probanden größere Aktivitäten und Verbindungen als bei weiblichen Spielerinnen.
Zu spielen war ein einfaches Klickspiel mit zehn Bällen, bei dem ein Raumgewinn erzielt werden konnte. Die Spieler wurden nur aufgefordert, möglichst viele Bälle anzuklicken. Die männlichen Teilnehmer strebten von sich aus deutlich nach Raumgewinn und erzielten davon auch wesentlich mehr. Die Frauen klickten zwar nicht weniger Bälle, waren aber kaum auf Raumgewinn aus. Ihr Belohnungszentrum fing beim Spiel kaum an zu leuchten, während das der männlichen Spieler aufleuchtete wie ein Weihnachtsbaum.
Die Forscher interpretierten die Ergebnisse im Journal of Psychiatric Research durch höheren Leistungsantrieb, Belohnungserwartungen und die erlernten Belohnungserfahrungen männlicher Computerspieler. Diese Geschlechtsunterschiede könnten erklären, warum Männer stärker zu Computerspielen neigen und eher danach süchtig werden.
Das Bedürfnis, Terrain zu gewinnen, sei offenbar eine typisch männliche Eigenschaft. Es sei daher nicht verwunderlich, dass die bei männlichen Spielern wirklich beliebten Spiele mit Aggressivität und Territoriumsgewinn verbunden seien.
(Nick Farrell/bk)