Al Gore setzt auf die Börse
Weltretter, Filmemacher, Nobelpreisträger – sollte das etwa schon alles gewesen sein? Nein, Al Gore hat natürlich auch noch das Internet erfunden und 2002 eine kleine Firma gegründet, die jetzt mit ihrem Börsengang genügend Reibach machen soll, damit er nicht der Altersarmut anheim fällt.
100 Millionen Dollar soll der Börsengang von Current Media bringen, der Kabelfernsehen- und Internet-Firma, die Gore zusammen mit Joel Hyatt ins Leben gerufen hat. Mit bislang her mäßigem Erfolg: 37 Millionen Dollar Schulden hat man bisher gemacht, und im letzten Jahr hat Current Media bei 63,8 Millionen Dollar Umsatz 9,9 Millionen Miese produziert. Was Gore nicht weiter scheren muss, denn als Executive Chairman hat er als Gehalt und Bonus eine satte Million in die eigenen Taschen gestrichen.
Experten sehen den geplanten Börsengang dann auch eher als Versuch, den Nobelpreis-Ruhm zu vermarkten, solange er noch frisch ist, denn etwas Neues, das die Konkurrenz nicht bieten kann, hat Current Media nicht zu verkaufen. Ob angesichts der Nervosität im Aktienhandel das Konterfei eines Gutmenschen mit amtlichem Siegel schon ausreichend ist für das Vorhaben, darf man allerdings bezweifeln. [gk]