Apple bricht DTrace
Das ist nicht eben die feine Art, mit freier und quelloffener Software umzugehen, empört sich Suns DTrace-Entwickler Adam Leventhal in seinem Blog. Er zeigt mit zahlreichen Codeschnipseln auf, was Apple durch sein besonderes „Tuning“ mit seinem Werkzeug angestellt hat und zu verhindern gedenkt. Ihm fiel insbesondere auf, dass mit DTrace nicht mehr nachzuverfolgen ist, was Apples Multimedia-Nadelöhr Itunes alles anstellt.
DTrace steht für Dynamic Tracing und zeichnet in allen Einzelheiten auf, was ein Programm in seiner Laufzeit abspult. Apple hat offenbar eine Compiler-Anweisung eingefügt, damit DTrace bestimmte Programme nicht protokollieren kann, wenn sie ein entsprechendes Flag gesetzt haben. Leventhal meint dazu, Apple habe damit einen Teil der grundlegenden Funktionalität seines Programms beschädigt.
Er vermutet, Apple hätte es unter dem Druck von anderen Software-Anbietern getan. Leser seines Blogs werden in ihren Kommentaren deutlicher und verweisen auf die Spur nach Hollywood. Denn ein leistungsfähiges Computing-Werkzeug wie DTrace könnte Informationen über die eingesetzte digitale Rechteverwaltung und weitere Schutzmaßnahmen ausgraben.
DTrace-Entwickler Leventhal: „Es ist ärgerlich, dass Apple sich dafür entschieden hat, das Tracing von Anwendungen zu verhindern, die sich zur Ausnahme erklären. Das ist eine ziemlich ernste Angelegenheit, aber das wirklich Schlimme ist, dass sie DTrace dadurch gebrochen haben.“
(bk)