“Überwachungskameras sind nutzlos”
Kurios: Big Brother is watching you, aber weder die Kriminalität noch Randale oder “asoziales Verhalten” nehmen durch die Videobeobachtung ab. Diese Erkenntnis kommt aus einer ganz obskuren Quelle: dem Chef der Videoüberwachungs-Abteilung bei der Association of Chief Police Officers (ACPO). Und Graeme Gerrard hat beobachtet, dass die Profi-Verbrecher wissen, wo mit Kameras zu rechnen ist und ihre Aktivitäten entsprechend planen. Autodiebstähle auf videoüberwachten Parkplätzen gehen durch Kameraüberwachung zurück bzw. verlagern sich an andere Schauplätze. Vandalismus, der in der Regel betrunken ausgeführt wird, lässt sich dadurch gar nicht verhindern. “Bei asozialem Verhalten ist der Effekt gleich Null”, winkt Gerrard ab. Entsprechend drastisch ist das Zeugnis, das der Oberpolizist seiner Videoüberwachung ausstellt. In der Regel von den Kommunen gewünscht, werden CCTV-Anlagen installiert und enttäuschen dann regelmäßig die Erwartungen der Bevölkerung, die sich ruhigere und sicherere Straßen erhofft. Der Effekt auf Vandalismus und Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist jedoch nicht vorhanden: “Die Kameras verhindern die meisten Straftaten nicht. Ich denke, die Bürger sind häufig fehlgeleitet in Bezug auf die tatsächliche Menge an Straftaten, die durch Überwachung verhindert werden.” Das wird natürlich die einschlägigen Hardliner nicht daran hindern, weiter die Bürgerrechte plattzuwalzen. Schließlich nutzen Videobilder am meisten, wenn man eine Hexenjagd plant… (rm)