Immer weniger glauben an Geistiges Eigentum
Ehemals ein glühender Verfechter von Intellectual Property und Schutzmassnahmen gleichwelcher Art, liess sich der NYTimes-Schreiber David Pogue von Lesern und Zuhörern schliesslich davon überzeugen, dass sämtliche Fragen rund um’s Urheberrecht weder mit Ja noch mit Nein zu beantworten sind. Tatsächlich, so erkannte er, ist das alles eine einzige riesige Grauzone, mit Schattierungen. Ein besonders eindrückliches Erlebnis beschreibt er in einem aktuellen Artikel. Demnach hielt er einen Vortrag zum erwähnten Thema an einem US-College, vor einem Auditorium von 500 Studenten (Schülern). Auf die direkte Frage: “”Ist es falsch, ein Musikalbum umsonst herunterzuladen, wenn ich kein Geld für den Kauf habe?”, hoben sich ganze zwei Hände. Das wären umgerechnet 0,4 Prozent. Nun fragt er sich, was denn in Zukunft aus der Medienindustrie werden solle, wenn diese Generation zur vollen Kaufkraft gelangt, aber nicht mehr für Mediengebrauch bezahlen möchte. Ganz einfach, Herr Pogue. Lesen Sie öfter den Inquirer (gerne auch den britischen), dort erfahren sie, dass sich die Metapher des Downloads als Ton- oder Datenträger in digitaler Form als falsch heraus gestellt hat. Der Download, oder Online-Gebrauch eines Mediums, ist nun einmal, anders als der physische Datenträger (CD, Buch, DVD) kein Original, sondern selbst bereits eine Kopie. Die man aber nicht zum Vollpreis eines Originals vermarkten kann. Machen Sie sich also mit den Vorzügen der Pauschalabgabe vertraut, Herr Pogue, auf CD-Rohlinge, Brenner, Kopierer und irgendwann auch auf Internetzugänge. Schöne Feiertage noch, Herr Pogue. [fe]