Grösste IT-Enttäuschung des Jahres: Vista
In klaren, emotionslosen Worten beschreibt die Redaktion der PC World (IDG Verlag) ihre Eindrücke vom aktuellen Microsoft Windows Betriebssystem. Trotz positiver Details sei das seit fünf Jahren angekündigte Nachfolgeprodukt zum (ungeschlagenen) Betriebssystem-Marktführer Windows XP eine Top-Enttäuschung. Als lobenswert erwähnen die strengen Prüfer die integrierten Kontrollmechanismen, die zu erhöhter Sicherheit oder elterlicher Aufsicht führen können (aber nicht müssen), das schicke Aero-Interface oder die beschleunigte Suchfunktion. Zur Abwertung führten allerdings Eigenschaften wie mangelnde Hardware-Kompatibilität, allgemeine Performance-Schwäche im Direktvergleich mit dem Vorgänger bei gestiegenen Hardware-Anforderungen, Nutzer-Kontrollen, die den Nutzer in erster Linie verwirren und die gesalzenen Verkaufspreise. Trotzdem hegt die Redaktion keinen Zweifel daran, dass Vista sich durchsetzen wird: einfach weil alle neuen PCs damit ausgerüstet sind. Angesichts dieser Marketing-Strategie für ein zweifelhaftes Produkt konnten sich die Tester den Seitenhieb nicht verkneifen, dass das schnellste Notebook unter Vista ihrer Kenntnis nach ein Apple MacBook Pro sei. Aber auch andere Hersteller bekamen bei der Jahresabschlussbewertung ihr Fett weg: Auf Platz zwei landete der Formatkrieg zwischen den Herstellern von Blu-Ray und HD-DVD, der die Akzeptanz von hochauflösenden Filmen zuverlässig verhindert, auf Drei der Facebook-Skandal um missbrauchte Nutzerdaten, Platz Vier bekam Yahoo für seine konfuse Firmenpolitik, auf Fünf sieht man das teure und verspielte iPhone. Als weitere un-ehrenhafte Erwähnungen treten auf: Mac OS X 10.5 Leopard (8), Office 2007 (9), Microsoft Zune (11), der rein humoristisch gültige Begriff “Internet Security” (12), sowie einige eher US-typische Problemzonen. Herzlichen Glückwunsch. [fe]