MS Explorer von Eisberg versenkt
Keine Toten trotz faustgrosser Sicherheitslücke. Mangelnde Wartung rächte sich.
Ironie der Technikgeschichte. Die MS Explorer, ein 1969 in Finnland gebautes Motorschiff, war zwar das erste Passagierschiff, das im Jahr 1984 die Nordwestpassage bezwang (also “oben rum” um Kanada), fiel aber am Freitag dennoch einem antarktischen Eisberg in Kombination mit diversen Sicherheitsmängeln zum Opfer. Noch im Mai wurde das Schiff in Greenock, Schottland, genau geprüft und wies dabei Probleme auf. Wasserdichte Schotts waren eben nicht wasserdicht, Rettungsboote teilweise defekt und eine Notfall-Evakuierungsplan stand nicht zur Verfügung. Nach einer unsanften Begegnung mit besonders störrischem Antarktik-Eis liegt die MS Explorer jetzt kurz vor den Südlichen Shetlandinseln zwischen der Antarktis und Feuerland auf der Seite und geht langsam unter. Das sollte uns zu denken geben, hat doch der der MS Internet Explorer bei jeder Inspektion ebenfalls beträchtliche Mängel gezeigt. [fe]