Telekom: Tempo mit RAM-DSL?
Der Konzern sucht erstmal nach Freiwilligen: Etwa 6.000 Test-Kunden in freier Bodenhaltung sollen in einer Probephase herausfinden, ob die Technik in der Praxis überhaupt funktioniert.
Bislang erfolgt die Leistungszuteilung bei DSL ziemlich statisch: Per einmaliger Prüfung wird getestet, welche maximale Downloadgeschwindigkeit am konkreten Anschluss erreichbar ist. Danach richtet sich dann der höchste buchbare Tarif. Beispiel: Ergibt die Leistungsprüfung einen Spitzenwert von 5.000 kBit/s, kann der Kunde keinen 6.000er DSL-Anschluss ordern.
Bei RAM-DSL läuft es künftig anders: Vor jedem Verbindungsaufbau wird die Bandbreite geprüft und der Kunde in den entsprechenden Tarif eingeordnet. Call-by-Call sozusagen. Nachteil: Der Verbraucher hat keine Bandbreitengarantie mehr (die ohnehin in der Praxis selten erfüllt wurde). Vorteil (laut Telekom): Man könne immer mit der gerade schnellsten verfügbaren Anbindung surfen. Aber: Wird der über Jahrzehnte mit aberwitzigen Telefonrechnungen verschreckte Kunde der Telekom an diesem Punkt vertrauen? Könnte es in der Praxis dann nicht stets der kleinste gemeinsame Nenner herauskommen – sprich, für alle geht es dann langsamer. Oder schießen dann die Beträge auf der Rechnung wieder in die Höhe? Und wie fühlt sich wohl eine Internet-Firma, die eine fette Datenleitung braucht und ordert, in der RAM-Praxis dann aber mit Schneckentempo surft? Sorry, mehr war gerade nicht verfügbar! Mal sehen, ob das nicht zum Eigentor wird. (rm)