Japan will Beamte an die Hundeleine legen
Schon heute überprüfen die Japaner gerne per Handy-Tracking, wo sich ihre Sprösslinge aufhalten oder ob pflegebedürftige Familienmitglieder auch brav das Bett hüten. Daran nimmt sich die Regierung nun ein Beispiel und will alle höheren Beamten in vitalen Positionen mit GPS-Handy ausstatten, um ihre Schritte im Zweifelsfall nachvollziehen zu können.
Die aberwitzige Idee kam auf, nachdem die Nummer 2 des Verteidigungsministeriums diese Woche öffentlich zugab, mit einem der Hauptauftragnehmer aus der Wirtschaft regelmäßig intensiv Golf gespielt zu haben. Da platzte seinem Minister Shigeru Ishiba der Kragen. Um solche Verwicklungen mit der Privatwirtschaft künftig zu unterbinden, schlug er seine Version einer elektronischen Fußfessel vor. Das finden natürlich die betroffenen Staatsdiener gar nicht witzig und beschweren sich gerade lauthals in der japanischen Presse.
Ironie on: Wollen wir wissen, mit welchem Verband oder Konzern unsere Staatssekretäre gerade kuscheln? Oder wollen wir nicht lieber erfahren, wohin Schäuble gerade fährt? Am besten mitbestimmen. Per Rollstuhl-Fernbedienung. Und Online-Voting über die Richtungsänderung. Das wäre endlich mal eine staatsfördernde GPS-Applikation. Ironie off. (rm)