Weltraumcomputercrash enträtselt

Allgemein

Zu den exponiertesten Rechenknechten unserer Zivilisation gehören die drei Bordcomputer auf der International Space Station. Allerdings nutzten weder die sprichwörtlich robuste Technik der russischen Geräte noch die mehrfache Redundanz etwas: Anfang Juni versagte das gesamte Bordrechnersystem. Das Leben wurde für die Stationsbesatzung ungemütlich, ebenso für das weltweite Bodenpersonal, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Waren es im Weltall der Ausfall der Klimaanlage und der Korrekturdüsen, die für Ungemach sorgten, so hagelte es am Boden gegenseitige Schuldzuweisungen.

Die russischen Kosmonauten Fyodor Yurchikhin und Oleg Kotovwaren, gelegentlich unterstützt vom amerikanischen Kollegen Clayton Anderson, fanden nach vielen Fehlversuchen schliesslich den Fehler: Kondenswasser in den Steckverbindern, das sich trotz einer eigenen Klimatisierung der Rechner dort angesammelt hatte, sowie eine Schutzschaltung, die sämtliche Elektronengehirne an Bord bei Gefahr abschaltete. Nach Austausch fast aller Verbindungskabel arbeiten die drei Silizium-Abakusse wieder zufriedenstellend, und gegen einseitiges Auskühlen mit nachfolgender Kondensnässe wurde mit Hilfe von reichlich vorhandenen Handbüchern und Gaffatape wärme-isoliert. Triumph des Geistes über die Materie. [fe]

IEEE

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