IBM will die Avatare befreien
Hochoffiziell verkündeten International Business Machines und Second Life-Betreiber Linden Labs, gemeinsam an der Befreiung der Avatare zu arbeiten. Der Gedanke dahinter: Wenn sich der Kunde schon die Mühe gemacht habe, sich eine (womöglich attraktive) digitale Persönlichkeit zuzulegen, dann solle er diese Arbeit nicht mehrfach machen müssen, sondern seinen Avatar auch in andere Online-Dienste übertragen und nutzen dürfen. Am Ende sogar in ein 3D-Web.
Im Techniker-Slang heißt so etwas Interoperabilität. Die technische Umsetzung dürfte dabei aber das kleinere Problem sein, denn die jeweiligen Betreiber eines Cyberspace – gar die Macher von Online-Rollenspielen – dazu zu bringen, ihre Systeme für den Im- und Export von Avataren zu öffnen, dürfte die größere Herausforderung sein. Das ahnt auch der zuständige IBM-Manager Colin Parris: “Es wird irgendwann passieren.” Die Nutzer wären seiner Ansicht nach sehr dafür.
Realistisch sehen die neuen Partner ihr virtuelles Passport-System noch Jahre entfernt. Um es aber auf solide Füße zu stellen, wollen sie versuchen, es gleich zu einem Industriestandard zu erheben. (rm)