Forschungsprojekt: Warum manche nicht ins Netz wollen
Um die Gründe für den Web-Widerstand herauszufinden, beschäftigt das Projekt des Telekom-Unternehmens Psychologen. Sie sollen eine kleine Gruppe von Leuten untersuchen, die sich hartnäckig weigern, sich der netznutzenden Mehrheit anzuschließen.
Erste Forschungsergebnisse lassen annehmen, dass die Nutzung des Internets für einige ähnlich viel Stress bedeutet wie ein Bungee-Sprung. Die Barriere sei mental, erklärt der leitende Psychologe Dr. David Lewis, da viele der Verweigerer sogar in Haushalten mit einer dezidierten Verbindung lebten: „Häufig sind es interne Barrieren, die durch eine Furcht vor der Technik entstehen.“
Im Gegensatz zu Novizen finden es erfahrene Surfer entspannend, ins Netz zu gehen. Die Forscher wollen nun bei einer kleinen Gruppe von Teilnehmern die physiologischen Veränderungen aufzeichnen, die bei zögerlichen Netzbenutzern auftreten, wenn sie online gehen.
Vier ausgewählte Versuchspersonen stehen unter akribischer Beobachtung, während sie auf die Nutzung des Netzes vorbereitet werden, um die Gründe ihrer Furcht zu ermitteln. Sie erhielten eine Breitbandverbindung, ein Notebook, eine Webcam sowie eine Digitalkamera. Ein zweimonatiges Trainingsprogramm wurde entwickelt, um sie an die Netzaktivitäten zu gewöhnen.
Die von den Teilnehmern aufgezeichneten Erfahrungen sollen begleitend zum Forschungsprojekt auf einer Website veröffentlicht werden. BT-Sprecher Gavin Patterson: „Der Graben zwischen dem kompetenten Internetnutzer und denen, die niemals online waren, ist noch nie größer gewesen.“
(bk)