Warum das Iphone doch nicht der große Knüller ist

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Nein, falsch gerechnet hätten sie natürlich nicht. Es stimme eigentlich schon, dass das Iphone alle anderen Smartphone-Modelle überflügelt habe. Aber insgesamt hätten sich eben doch rund doppelt so viele Blackberrys als Iphones verkauft.

Wie das? Isuppli hatte jedes der verschiedenen Blackberry-Modelle für sich gezählt. Und alle Iphones zusammen als ein Modell. Und abgesehen davon sei das Iphone nicht als echtes Smartphone, sondern als ein Crossover-Phone zu betrachten. Ja, sie haben es nicht leicht mit dem Zählen von Erbsen, Äpfeln und Birnen. Zu erwähnen bleibt am Rande, das Nokias Smartphone-Palette in den USA bislang nur mäßig vertreten ist und Zahlen außerhalb der USA ohnehin anders aussähen.

Diese Korrektur lässt den blitzschnellen Preissturz des Iphones um 200 $ in einem ganz anderen Licht erscheinen. Apples Umsatzerwartungen haben sich offensichtlich bei weitem nicht erfüllt. Und das zwang Steve Jobs zu einem Preissturz, der die eigenen Fans und frühen Käufer schmerzerfüllt aufschreien ließ.

Jobs’ Mob hat sich offensichtlich verkalkuliert in der Annahme, dass die Käufer jeden Hype schlucken und auch noch jeden Preis dafür bezahlen. Insbesondere der nicht auswechselbare Akku dürfte viele Interessenten bei dieser Kombination aus Medienplayer und Mobiltelefon abgeschreckt haben. Und natürlich die exklusive Bindung an einen Mobilfunkbetreiber mit einem denkbar schlechten Renommee und einem eher mäßigen Netz.

Der im übrigen gar nicht viel Lust hat, sich um den Absatz von Iphones zu kümmern. Wie sollte er auch, wenn hinterher auch noch geschätzte zehn Prozent der eingenommenen monatlichen Gebühren an Apple abzuführen sind? AT&T hat am Iphone-Deal – der für unendlich lange fünf Jahre geschlossen wurde – vermutlich nur ein wenig Imagegewinn interessiert. Tatsächlich geht nur eines von sieben Iphones bei AT&T über den Ladentisch, alle anderen muss Apple über die eigenen Läden verticken. Manche Filialen von AT&T stellen das Iphone nicht einmal aus und bewerben es nicht. Die Börsenanalysten spekulieren bereits darüber, wie lange der Exklusivvertrag in dieser Form zu halten ist.

Apples Steve Jobs ist einfach zu gierig, wie Sonys CEO Howard Stringer unlängst laut dachte. Und da hatte er mal Recht. Jobs wollte alle gleichzeitig über den Tisch ziehen – die Kunden und die Mobilfunkanbieter. Und weil er den Hals nicht voll genug bekommen konnte, ging seine Taktik nicht auf.

(bk)

Ars Technica

Apple Insider

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