ReadyBoost spaltet die PC-Gemeinde

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Die ReadyBoost-Funktion von Vista nutzt am PC angeschlossene Flash-Geräte, um die Leistung des Hosts zu beschleunigen. Im Cache werden Daten von ständig genutzten Programmen vorgehalten, damit sie bei Bedarf schneller geladen werden als von einer herkömmlichen Festplatte. Nicht alle Unternehmen sind Verfechter der Technologie, sondern wagen es, Skepsis zu äußern. Haupt-Gegenargument: Der Preisverfall bei DRAMs erlaube es PC-Eignern, einfach den Hauptspeicher großzügig aufzurüsten und z.B. auch RAM-Laufwerke einzurichten. Das beschleunige auch schon das System und mache teure ReadyBoost-Geräte überflüssig.
Hersteller von Speichermedien – unter ihnen Super Talent oder Apacer Technology – trommeln auf der Computex natürlich für ihre ReadyBoost-Geräte. Super Talent hat kürzlich unter dem Namen Exelerator eine Flash-Produkt-Familie vorgestellt, die speziell für die Unterstützung der exklusiven Vista-Funktion zugeschnitten wurde. Der Exelerator-USB-Stick wird an den internen, 9-poligen USB-Anschluss am Motherboard gesteckt und ist mit bis zu 4 GByte erhältlich. Diese Lösung hat Chancen, da das 2-GByte-Modell für knapp 20 Euro zu haben sein soll.

Um die Anforderungen von ReadyBoost zu erfüllen, müssen die Flash-Geräte eine Mindestkapazität von 256 MByte haben, mit USB 2.0 arbeiten und eine Lesegeschwindigkeit von mindestens 2,5 Mbps bei 4k-Blöcken sowie eine Schreibgeschwindigkeit von 1,75 Mbps bei 512k-Blöcken aufweisen. Um von Microsoft mit dem ReadyBoost-Siegel bedacht zu werden, sind die Lese- und Schreibwerte zu verdoppeln. Prinzipiell kann jedes Flash-Gerät, das diesen Anforderungen entspricht, als ReadyBoost-Device verwendet werden. Im Vista-Konfigurationsmenü wird der Speicherplatz bestimmt, der dafür zur Verfügung steht (230 MByte bis 4 GByte). Grundsätzlich soll das Minimum-Verhältnis von ReadyBoost zu Hauptspeicher 1:1 sein, empfohlen wird von Microsoft jedoch 3:1 – was bei einem voll aufgerüsteten Hauptspeicher ja gar nicht mehr aufgeht.
Neben externen Flash-Geräten arbeitet ReadyBoost auch mit am Mainboard integrierten Flash-Modulen. Intels neue Centrino-Plattform Santa Rosa unterstützt das Feature. In der Intel-Sprache wird der Flash-Speicher am Mainboard “Turbo Memory” genannt. Allerdings zögern die Notebook-Hersteller hier. Sowohl Sony als auch MSI und Hewlett-Packard halten sich mit ihrer Ablehnung gegenüber dem integrierten Flash-Modul nicht zurück. In einer Pressemitteilung stellte MSI die Auswirkungen von Turbo Memory und ReadyBoost für die Beschleunigung von Notebooks in Frage. HP will seine Laptops ohne Turbo-Cache ausliefern, da der Leistungsunterschied zu vernachlässigen sei. (rm)


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