Präsidentschaftskandidat patzt bei MySpace
Jung, hip und modern will der Mit-Vierziger bei seiner Wählerschaft wirken. Außerdem werden im US-Wahlkampf das Internet im Allgemeinen und Social Networks im Besonderen immer wichtiger. Also machte sich sein junger Mitstreiter Joe Anthony aus L.A. ans Werk und sammelte auf MySpace flott mal 160.000 Freunde für Barack Obama ein. Kompliment. Doch dann wollte der Boss die Kontrolle über seine Online-Fangemeinde – und es kam, wie es kommen musste. Zunächst mal machte das Profi-Wahlkampfteam dem jungen Aktivisten klar, dass es nicht sicher genug sei, einen “Außenstehenden” im Namen ihres Kandidaten sprechen zu lassen. Joe Anthony sollte die Seite übergeben, doch der Deal scheiterte an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Der idealistische Unterstützer forderte 39.000 Dollar (28.700 Euro) für seine Aufbauarbeit. Der Wahlkämpfer, der auf einem Rekord-Spendentopf von Abermillionen Dollars sitzt, zahlte nix und rief nach den MySpace-Sherrifs, um den Streit zu schlichten.
Gut, er bekam die Kontrolle über sein Profil, doch die 160.000 Freunde waren ob der Vorgänge erstmal weg. Nun bemüht sich das so ungeschickte Wahlkampfteam um neue Freunde. Mit viel Geld (!) und Aufwand waren es bis Freitag immerhin schon wieder 33.400 MySpace-Anhänger. (rm)