Google weiß, was du letzten Sommer gesucht hast
„Sie können den vollen Text der besuchten Seiten betrachten und durchsuchen, einschließlich der Google-Suchanfragen, Webseiten, Bilder, Videos und Nachrichten“, verspricht Big Google fröhlich. „Sie können außerdem Ihre Web-Aktivitäten bearbeiten und jederzeit Einzelheiten Ihrer Web-Geschichte entfernen.“
Was sie dabei noch nicht sagen …
“Every breath you take,
Every move you make,
Every bond you break,
Every step you take,
I’ll be watching you”
… denn das stammt von The Police.
Durchaus bedenklich ist dabei auch, dass die Web-Historie allmählich die Ergebnisse beeinflusst, die der Suchende geliefert bekommt. Möglicherweise wird die Suchmaschine „zu persönlich“, und die gleiche Suche bringt zwei verschiedenen Leuten nicht mehr das gleiche Ergebnis, da die Ergebnisse von der jeweiligen eigenen Such-Vorgeschichte beeinflusst werden. Die Wirkung soll dabei laut Google allmählich einsetzen:
„Die Web-Historie verhilft zu stärker personalisierten Suchergebnissen, die darauf beruhen, was Sie bisher bei Google gesucht und welche Seiten Sie besucht haben. Am Anfang werden Sie vermutlich keine große Auswirkung auf die Suchergebnisse bemerken, doch sollten sie sich ständig verbessern, wenn Sie die Web-Historie benutzen.“
Ein wenig Data Mining dürfen jetzt nicht nur ermittelnde Behörden, sondern auch die Benutzer selbst vornehmen: „Welche Sites besuchen Sie häufig? Wie viele Suchanfragen haben Sie zwischen 10 Uhr vormittags und 2 Uhr nachmittags abgeschickt? Die Web-Historie kann Ihnen alles über diese und andere Trends ihrer Web-Aktivitäten verraten.“
Big Google verspricht, die Datenspur nur zu indizieren, wenn man die Google Toolbar installiert hat und das Feature „PageRank“ aktiviert hat:
„Um die von Ihnen besuchten Webseiten in Ihre Web-Historie aufzunehmen, müssen Sie die Toolbar installieren. Akzeptieren Sie während der Installation das PageRank-Feature, das Informationen über die von Ihnen besuchten Seiten an Google schickt.“
Der Dienst Google History ist hier zu finden, und man muss sich dafür mit einem Google/Gmail-Account anmelden. Wie gut, dass es dazu schon lange eine Alternative gibt – die Chronik der besuchten Seiten in der Sidebar des eigenen Browsers.
(Von Fernando Cassia / adaptiert von Bernd Kling)