Geheimwaffe des R600 enthüllt

Allgemein

ATI implementiert den Sound nicht über GPGPU-Code, sondern über ein eigenes Stück Silizium. Damit erfüllt die Firma die Regeln für die Vista-DRM-Infektion, die MS den eigenen Kunden aufzwingt.

Der Grafikchip R600 wird jedenfalls den Vista-Anforderungen entsprechen und schickt den Sound direkt über eine HDCP/HDMI-Verbindung. Wie wir zu hören bekamen, handelt es sich um vollen HD-Sound.

Die G8x-Teile von Nvidia können das nicht. Sie benötigen ein Kabel vom Soundchip zur GPU. Das hört sich nicht so schlimm an, aber es verhindert die einfache Autokonfiguration und verstößt vor allem gegen die Anforderungen für das Vista-Logo. Sollte es etwa daran liegen, dass NV in sechs Monaten keinen brauchbaren Vista-Treiber zustande brachte?

Das Problem mit Vista besteht darin, dass die DRM-Infektion die Ausgabe von S/PDIF über nicht verschlüsselte Verbindungen untersagt. Der R600 kommt damit klar, indem er die Audio- und Video-Streams verbindet und sie über HDCP-infizierte Verbindungen pumpt. Das ist gegen den Benutzer gerichtete digitale Rechteverwaltung, aber es entspricht den Logo-Bedingungen von MS, und denen ist die Benutzererfahrung ebenso egal wie der Inhalte-Mafia.

Dazu kommt noch, dass der R600 HDCP über Dual-Link kann. Die Bandbreite reicht für weit mehr als einen breiten Sound-Strom aus.

Nvidias G8x andererseits kann kein HDCP über Dual-Link. Wer einen 30-Zoll-Monitor hat, sieht daher nur einen schwarzen Bildschirm, und dann ist Sound das geringste aller Probleme.

Die Soundkarte im R600 dürfte die Killerapplikation für alles sein, was mit Home Theatre zu tun hat. G8x bringt hier einfach nicht, was erforderlich ist, wacklige Treiber hin oder her. So widerwärtig die DRM-Infektion an sich ist, der R600 erfüllt die funktionalen Voraussetzungen.

(Von Charly Demerjian / adaptiert von Bernd Kling)

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