MySpace verklagt “Spamford” Wallace
Eigentlich heißt er ja Sanford, aber unter dem Namen dürfte ihn kaum mehr einer kennen. Zu gerne ließ er sich auch King of Spam nennen, bis ihm dieses Geschäft durch eine Klagewelle und Geldbußen vermasselt wurde. Er benannte seine Firma Cyberpromo um und kehrte zwischenzeitlich zum illegalen Versand unerwünschter Werbefaxe zurück.
Der Erfolg “sozialer” Websites wie MySpace aber ließ ihn wieder aus der Versenkung kommen. Mit einem automatisierten System erstellte er 11.000 gefälschte Mitgliederprofile. Wie MySpace berichtet, sollen er und die mit ihm verbundenen Firmen außerdem die Konten von über 300.000 MySpace-Mitgliedern “entführt” und mindestens 890.000 nicht löschbare Kommentare in anderen Benutzerprofilen hinterlassen haben, die von legitimen Nutzern zu stammen schienen.
Spamfords Aktivitäten liefen darauf hinaus, die oft jugendlichen Benutzer auf Websites zu locken, die mit MySpace verbunden zu sein schienen und “Werbung, Betrug sowie erwachsene Inhalte” enthielten. Offenbar betrieb er auch Phishing, ließ durch vorgetäuschte Sites persönliche Daten einschließlich den Login-Namen für MySpace sowie Passwörter abfragen.
Die Kläger möchten Spamford & Konsorten per gerichtlicher Verfügung den Zugang zu MySpace verbieten lassen und außerdem Schadenersatz in ungenannter Höhe. Eine Geldbuße von 4 Millionen $ hatte bereits die Federal Trade Commission gegen ihn verhängt, weil er Sicherheitslücken von Microsofts Internet Explorer für seine zweifelhaften Geschäfte nutzte.
(bk)