HD? Zurück ins Rotlicht-Milieu!
Wir kündigten es schon im Oktober an, nun scheint das alternative HD-Format VMD Realität geworden zu sein: Die Rotlicht-Erfindung aus England geht angeblich noch diesen Monat in den Verkauf. Zunächst sind Großbritannien und Frankreich dran, später folgen die anderen EU-Länder. Und womöglich wiederholt sich die (Erfolgs-) Geschichte von VHS: Die
preiswerte und technisch nicht ganz so abgehobene Alternative setzt sich dank der Verbraucher durch.
Die britische Entwicklerschmiede New Medium Enterprises (NME) hat natürlich längst ein Abspielgerät für die “HD Versatile Multilayer Disc” fertig, das wie auch die VMD-Medien günstiger sein soll als Blue-ray oder HD-DVD.
Kein Wunder, die Technik lässt sich mit umgerüsteten traditionellen CD-Produktionsstraßen deutlich billiger herstellen.
Das Format erlaubt mehr als zwei übereinander liegende Datenschichten und kommt im ersten Schritt in 4-Layer-Technik auf 20 GByte Kapazität. In Kürze seien auch Varianten mit 8 Layern (40 GByte) und später sogar 20 Layer (100 GByte) machbar. Im Technik-Labor konnten bislang zuverlässig bis zu 48 GByte realisiert werden.
Filme auf HD-VMD-Medien lassen sich in den bekannten Codecs speichern (MPEG1, 2, 4 sowie XviD, DivX, H.264 und Mirosofts VC-1) und mit MP3- oder WMA-Sounds verbinden. Selbst die Interaktion soll weitgehend identisch zu herkömmlichen DVDs funktionieren.
Die Firma MCA Technology bietet den Player mitsamt fünf hochauflösender Filme für 299 Euro an. Als nächstes wollen die Briten sich bemühen, Hollywood von der Unterstützung der Rotlichtscheiben zu überzeugen – sicher kein einfacher Prozess. Bislang sind VMD-Medien vor allem von Independent-Filmern in Ländern wie Japan, China, Skandinavien oder Brasilien zugesagt. Gerade die wachsende Manga-Fangemeinde könnte hier den Ausschlag geben. (mk/rm)