Acer: Viele PC-Hersteller werden nicht überleben

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Acer-Chef Gianfranco Lanci erklärt ausgerechnet seine Firma – bislang der viertgrößte Computerhersteller – für besonders groß und überlebenstüchtig:

“Wir werden Ende des Jahres Lenovo überholt haben und der drittgrößte Hersteller dieser Branche sein. Wir gewinnen pro Jahr ein bis zwei Prozent Marktanteil. Man muss heute schon unter den Großen sein, um in der Branche bestehen zu können.”

Lanci sieht für die kommenden zwei oder drei Jahre “eine weitere Konsolidierung in unserer Branche” voraus. Wer das alles nicht überleben wird, spricht er pietätvoll nicht aus, doch seine Kristallkugeln nennen ihm die Überlebenden:

“Wahrscheinlich werden nur die vier größten Hersteller überleben, also Hewlett-Packard, Dell, Lenovo und wir.”

Auf die Feststellung des “Welt”-Interviewers, dass dies das Ende des Konkurrenten Fujitsu-Siemens bedeute, bestätigt er es indirekt:

“Nicht nur. Fujitsu-Siemens ist ein gutes Unternehmen. Ihr Problem ist: Sie sind nur in Europa groß. Wir befinden uns aber in einem globalen Geschäft.”

Warum ausgerechnet Acer überleben soll? “Wir sind im vergangenen Jahr um 20 Prozent gewachsen. Und diese Geschwindigkeit werden wir beibehalten.”

Damit will der unbescheidene Konzernchef seinen Laden zur “Nummer zwei” machen: “Wir können es schaffen. Wir müssten unseren Marktanteil dafür allerdings nahezu verdoppeln … Durch Zukäufe und auch andere Produkte ließe sich das beschleunigen.”

Besonders starken Zuwachs von 25 Prozent noch in diesem Jahr erwartet Acer bei Notebooks, bei denen die Firma nach eigenen Angaben Marktführer in Europa ist. Bei den bevorzugt über Geizmärkte vertickten Notebooks aber hört man die meisten Klagen über Acers mangelnden Support. Noch mehr verkaufte Notebooks lassen bei den Supportproblemen erst recht keine Besserung erwarten.

Das aber könnte Acers Achillesferse sein.

Es gab schon einmal eine Firma, die hierzulande mit Notebooks marktführend war und über einen kaum weniger hochmütigen Chef verfügte. Die Firma hieß Gericom, und ihre Klappis standen in jedem Blöd- und Geizmarkt. Bis sich der schlechte Support zum letzten potenziellen Käufer herumgesprochen hatte …

(bk)

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