Kommen europaweite Regeln für “Killerspiele”?
Der italienische Vizepräsident der EU-Kommission Frattini tat sich ebenfalls bereits als Eiferer gegen Videospiele hervor, scheint sich aber auch nach Überquerung der Alpen deutlich mehr Sachverstand erhalten zu haben als die schnellen Gesetzes-Schützen aus dem Voralpenland. Er lehnt ein Produktionsverbot von “Killerspielen” ab und betont das auch. Es hält es für schwierig, für alle Länder der Europäischen Union gleichermaßen festzulegen, was als Gewalt in einem Spiel oder gewaltverherrlichend anzusehen sei. Ihm ist auch wichtig, Produzenten und Spieleentwickler an der Debatte zu beteiligen.
Auch für die deutsche Justizministerin ist die bestehende gesetzliche Regelung im eigenen Land ausreichend. Sie wandte sich erneut gegen das bayerische Vorpreschen.
Ein noch zu gründendes “Europäisches Forum für die Rechte von Kindern” soll für diese Fragen zuständig werden. Angestrebt werden EU-Standards, um Jugendlichen den Zugang zu Gewaltdarstellungen in Medien zu erschweren oder unmöglich zu machen. Für die derzeitige EU-Ratspräsidentschaft erklärte Zypries, die bestehende Gesetzeslage in den EU-Ländern durch einen Fragenkatalog vergleichen zu wollen.
Das soll zu einem Abgleich der Regelungen in den einzelnen Ländern führen. Maßstab sollen die deutschen Standards sein, die Frattini “sehr hoch” nannte.
Hallo, Beckstein? Ach so, heute ist Aschermittwoch, da ist mit dem nicht mehr zu rechnen.
(bk)
“Killerspiele” sollen ab dem 1. April 2008 verboten sein
Gesetzesantrag des Freistaates Bayern (PDF)
“Killerspiele” verbessern die Sicht
“Bild” macht den Beckstein (Kommentar)
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