Wandert die Spielebranche aus?

Allgemein

Wie Thomas Dlugaiczyk, Geschäftsführer der Games Academy – einer Berliner Ausbildungsstätte für Spieleentwickler – gegenüber dem Tagesspiegel am Sonntag erklärte, ist die Branche im Aufbruch, da Verbote negative Folgen für die Produktion in Deutschland hätten:

“Es gibt einige Entwickler, die bereits überlegen, wegen der schlechter werdenden Rahmenbedingungen ins Ausland zu gehen.” Die Branche werde in Zukunft einen Bogen um Deutschland machen, das sei klar.

“Selbst die ‘Moorhuhn’-Jagd ist gewalthaltig”, sekundierte Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbands interaktive Unterhaltungssoftware. Es sei nicht möglich, eine Grenze zu ziehen. Das von Bayern angestrebte Verbot verstoße zudem gegen die Kunst- und Berufsfreiheit.

Crytek ist eine deutsche Spieleschmiede von Weltrang. Sie wird nicht bleiben, wenn ihr Spiel “Crysis” in Deutschland gar nicht erst verkauft werden darf. Bekomme es keine Zulassung im Inland, will Firmengründer Cevat Yerli mit seiner Firma Deutschland verlassen. Und wohin immer er geht, er wird mit offenen Armen empfangen werden.

Die Branche setzt in Deutschland mehr als eine Milliarde Euro jährlich um. Und vielleicht sollte jemand dem Beckstein Günther mal sagen, dass Crytek 1999 von drei türkischstämmigen Brüdern in seiner fränkischen Heimat gegründet wurde. Erst 2006 wurde der Firmensitz aus der fränkischen Provinz in Coburg nach Frankfurt am Main verlegt.

Aber woher sollte er so etwas auch wissen? Erzählt Beckstein doch selbst gerne, seine eigenen Computerspiele-Erfahrungen bewegten sich auf “Kindergartenniveau”. Unlängst verriet er in einem Interview, dass es just der gegen Medieninhalte eifernde Kriminologe Pfeiffer war, der ihm stundenlang die “Killerspiele” vorführte, die er nun durch bayerische Schnellfeuer-Gesetze verbieten will.

(bk)

Tagesspiegel

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Killerspiele-Pfeiffer pfeift nach noch mehr Verboten

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