Inder und Franzosen schlagen sich um Repower
Zwischendurch – insbesondere vor der Bundestagswahl, während des Regierungswechsels und einer lautstarken Debatte um die Förderwürdigkeit alternativer Energiegewinnung – war der Aktienkurs stark eingebrochen. Er dümpelte längere Zeit unter 20 Euro – gerade mal ein Achtel des heutigen Wertes. Doch wer im Lande nichts gilt, der muss sein Glück woanders suchen. Die auch finanziell große Wertschätzung kommt jetzt aus dem Nachbarland ebenso wie aus dem fernen Subkontinent Indien.
Der indische Konzern Suzlon bot den Aktionären jetzt 126 Euro je Papier. Das sind 21 Euro mehr, als der französische Energiekonzern bislang zahlen will, der sein Übernahmeangebot schon vor Wochen abgab. Die Repower-Aktien gingen nochmal um fast 28 Prozent durch die Decke und stehen derzeit bei 144 Euro.
Die Inder wollen ein Forschungs- und Trainingszentrum für 250 Ingenieure und Wissenschaftler in Hamburg einrichten sowie mit den Hamburger Universitäten zusammenarbeiten. Tusli R. Tanti, Gründer und Chef von Suzlon, verspricht hoch und heilig, es werde keine feindliche Übernahme werden. Suzlon ist der weltweit fünftgrößte Windkraftkonzern und in Asien die Nummer ein.
Repower wurde 2001 gegründet und beschäftigt inzwischen rund 800 Mitarbeiter. Das Suzlon-Angebot für alle Repower-Anteilsscheine beläuft sich auf 1,02 Milliarden Euro. Das ist zumindest gut für die mutigen Investoren, die trotz einer desaströsen politischen Debatte durchgehalten haben, in der noch immer auf die Subvention von Kohle und Atomkraft gesetzt wurde.
(bk)