Gnadengesuch für Lehrer – Gates gibt Gorbi einen Korb

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Der Lehrer Aleksandr Ponosov hatte offenbar keine Ahnung, dass das wertige Betriebssystem auf den Boxen nicht autorisiert war. Die Ermittler und Gerichte stürzten sich trotzdem auf ihn. Das kam an die Öffentlichkeit und rief Michail Sergejewitsch Gorbatschow auf den Plan – Friedensnobelpreisträger, Präsident der Sowjetunion bis 1991 sowie Väterchen der deutschen Einheit. Er schrieb ein öffentliches, an Bill Gates gerichtetes Gnadengesuch für den Lehrer, der es schließlich nur gut gemeint hatte. Er appelierte an seine Borgheit:

“Der Lehrer, der sein Leben der Erziehung von Kindern gewidmet hat und nur ein bescheidenes Gehalt bezieht, das keinen Vergleich zu den Gehältern der bei Ihnen regulär Beschäftigten erlaubt, ist von der Gefangenschaft in sibirischen Internierungslagern bedroht.”

Gorbi bat um Nachgiebigkeit. Microsoft möge doch bitte die Ansprüche gegen den Schulleiter fallen lassen.

Microsoft stieß die Bitte gnadenlos zurück. Damit hätte man doch gar nichts zu tun, das ginge allein Putin etwas an:

“Der Fall von Herrn Ponosov ist ein Kriminalfall und wurde als solcher angestoßen und ermittelt von der Staatsanwaltschaft in Russland. Wir sind sicher, dass die russischen Gerichte ein gerechtes Urteil fällen werden. Wir respektieren die Position der russischen Regierung, die die Bedeutung des Schutzes geistiger Eigentumsrechte erkannt hat.”

Putin wäscht seine Hände ebenfalls in Unschuld, erklärte aber die in der Öffentlichkeit umstrittene Verfolgung des Lehrers für falsch. Microsoft wiederum hatte über US-Handelspolitiker vehementen Druck auf die russische Regierung ausgeübt, mehr gegen “Piraterie” zu unternehmen. Und den bekommt jetzt der Lehrer ab, der die PCs im guten Glauben erworben hatte.

(Nick Farrell/bk)

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