Weg mit DRM für Musik-Downloads?
Laut iht.com schälte sich bei einem Treffen von Managern der Musikbranche in Cannes bei der jährlichen Handelsmesse Midem über das Wochenende heraus, dass die wichtigsten Musiklabels alle mit der Frage kämpfen, ob sie dem Kunden uneingeschränkte Verfügung über seine gekaufte Musik geben wollen.
Selbst John Kennedy, Chef der International Federation of the Phonographic Industry, hält zumindest für wahrscheinlich, dass die großen Firmen versuchsweise Musik ohne einschränkende digitale Rechteverwaltung anbieten werden, um ihren Ruf und künftige Einnahmen zu verbessern.
Das Internet hat das Quasi-Monopol der führenden Musikdealer im weltweiten Vertrieb zerstört. Mit den DRM-Techniken aber konnten sie keinen Blumentopf gewinnen, da es die von den DRM-Lieferanten versprochene “Hackersicherheit” nie gab. Das war also eine glatte Fehlinvestition für ein Wundermittel, das keines war.
Allerdings hat die Musikbranche ihre eigenen religiösen Überzeugungstäter, die DRM-freie Inhalte verhindern wollen. Die Recording Industry Association of America scheint noch immer überzeugt zu sein, die eigenen Vorstellungen mit teuren Prozesswellen durchsetzen zu können.
Eine Bewegung weg von DRM könnte auch gravierende Auswirkungen für Apples Musik- und iPod-Umsätze haben, da diese Firma DRM-Methoden auch einsetzt, um die Kunden bei den eigenen Gerätschaften zu halten. Auch Microsoft hätte dann noch weniger Chancen mit seinem geschlossenen Zune-System.
Wie MusikWeek unlängst berichtet, denken die Internet-Verticker von Amazon.com bereits über einen Download-Dienst mit DRM-freier Musik nach.
(Nick Farrell/bk)