INQ-Champion gewinnt CES-Wettbewerb im PC-Selberbauen!
Das Cheerleader-Mädel am Ende des langen, von reichlich Grünzeug umschlungenen Weges glaubte nicht, dass ich das “Tiger Direct 10th Annual Build Your Own PC“-Rennen gewinnen würde. Man glaube also im Zweifel nicht dem ersten Eindruck eines Cheerleaders, und sei es die hübscheste von allen.
Lassen Sie mich erst einmal, verehrtes Publikum, Tiger Direct, AMD, Acer, Systemax und all den anderen Sponsoren dafür danken, dass sie für dieses großartige Ereignis gesorgt haben.
Charlie ist das Glückskind in der Mitte. Wir haben keinen Schimmer, wer die anderen sind, okay?
Zusätzlich zu dem Geld, das meiner bevorzugten Wohltätigkeitsorganisation Wingspan Life Resources zugute kam, erhielten 30 weitere Teilnehmer Hardware, Software und Computersysteme. Man addiere dazu noch jede Menge Spaß, und was kann man sich sonst noch wünschen?
Cheerleader in einem grünen Tunnel
Zurück zur Geschichte. Der Wettbewerb ist ganz einfach, man stelle eine Reihe mit 30 Journalisten und andere hinterhältige Schurken wie mich auf und bringe sie dazu, einen PC zusammenzubauen. Derjenige, der als erster erfolgreich Windows startet und Verbindung mit dem WLAN-Router aufnimmt, hat gewonnen.
Wer dabei Schrauben vergisst oder sie nicht fest genug anzieht, einige Sachen nicht miteinander oder sogar falsch verbunden hat, der bekommt Strafzeit draufgesattelt. Die Jurymitglieder sind selber gut darin, PCs zu bauen, und sie gehen mit einem mittelfeinen Kamm über alles hinweg, wenn die Kisten komplett sind.
Charlie schraubt sich einen Computer
Der Aufbau selbst muss nicht komplett durchgeführt werden. Die Hauptplatine, der Prozessor und der Kühler sind schon an ihrem Platz. Man muss einfach nur drei Laufwerke einbauen, die Strom- und dann die Datenkabel verbinden, den Arbeitsspeicher reinstecken und ein paar Karten. Tastatur verbinden, Maus und Monitorkabel, und fertig ist.
An jedem Tisch standen zwei Leute, 15 Tische insgesamt waren besetzt. Ich teilte meinen mit Carey Holtzman von der Craig Crossman Computer Show, und er war gut. Lasst es mich so sagen: Wenn man denkt, man ist auf dem besten Weg, und sich dann umsieht und erkennen muss, das der Nachbar direkt daneben schon viel weiter ist, nun, das zieht einen echt runter.
Ich weiß nicht, wie ich es schaffte, aber ich war weit zurückgefallen und stürmte dann ganz nach vorn, stöpselte alles zusammen und traf den Einschaltknopf. Ich hielt gerade meine Hand vor das Lüftungsgitter des Netzteils, um zu überprüfen, ob die Kiste wirklich an war, als ich den Siegesschrei von Carey hörte. Fsck. Dateisystem überprüfen, Dateisystem überprüfen, Dateisystem überprüfen, echt wahr. Alle Kameras waren auf ihn gerichtet, und ich begriff, dass ich verloren hatte. Mein Herz plumpste, vermutlich war ich Vierter oder Fünfter.
Ich blickte zum Monitor hoch, sah aber keine Namen und kein großes blinkendes “Gewinner: XYZ”, wie es kommen sollte, wenn jemand gewonnen hat. Mein BIOS war erst zur Hälfte durch den Startbildschirm gekommen. Ich war erledigt, er würde es packen. Ich drehte mich ein wenig, um seinen Bildschirm erkennen zu können, und – siehe da! – sein BIOS lag gegenüber meinem ein wenig zurück in der Bootsequenz. War das möglich?
Das war der Zeitpunkt im Leben, in dem man die hohe Tugend der Qualitätskontrolle zu schätzen lernt. Hatten die Leute von Tiger Direct / Systemax das wirklich ernst gemeint, als sie versichert hatten, dass alle Rechner darauf getestet wurden, dass sie mit der gleichen Geschwindigkeit booten?
Ja, sie hatten die Wahrheit gesagt, denn mein Name tauchte zuerst auf mit einer Zeit von 6:47. Atmen, langsam, regelmäßig. Das Herz wieder in Gang setzen – der Defibrillator liegt in der Ecke, falls das nicht klappen sollte. Wie knapp war das? Carey erreichte das Ziel mit 6:52, mit einem Abstand von nur 5 Sekunden. Al Hernandez von Fox News wurde Dritter mit einer Zeit von 7:18. Gute Arbeit, und Glückwünsche an alle. Nur 31 Sekunden trennten den Ersten vom Dritten. Diese Zeit reicht nicht einmal aus, um zu begreifen, dass man sich wieder entspannen kann.
Es war in jedem Fall bei weitem der knappste Ausgang bei einem dieser Rennen bis heute. Carey und ich standen beide am gleichen Tisch, und wir taten es beide für einen guten Zweck. Man hätte sich kein besseres Schlussfoto wünschen können.
Tiger, Carey und Charlie
Wie ich schon sagte, Chearleader-Girlie hatte nicht recht, denn ich habe gewonnen. Jetzt bleibt mir nur noch das Problem, wie ich den riesigen Scheck in einen Briefumschlag bekomme.
(von Charlie Demerjian in Las Vegas / ins Deutsche übertragen von Bernd Kling)