Studie beweist: Computerspiele erzeugen Gefühle
Per Gehirnscan im Kernspintomografen wurde jetzt bewiesen, was wir schon immer wussten: Aufregende Spiele machen leicht aufgeregt. Das gilt besonders für “Killerspiele”. Und danach regt sich der Gamer auch wieder ab.
44 Jugendliche im Alter von 13 – 17 Jahren durften spielen. Die Hälfte bekam mit “Medal of Honor: Frontline” ein richtiges Kriegsspiel vorgesetzt. Die andere Hälfte musste sich mit dem spannenden, aber nicht als gewaltsam eingestuften Rennspiel “Need for Speed: Underground” begnügen.
Diejenigen, die das gewaltsame Spiel gespielt hatten, wiesen danach im bildgebenden Verfahren eine höhere Aktivität in der Amygdala (Mandelkern) aus, einem für gefühlsmäßige Erregung im menschlichen Gehirn zuständigen Bereich. Wikipedia weiß zu berichten, dass die Amygdala “an der Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung, also affekt- oder lustbetonter Empfindungen, einschließlich des Sexualtriebes” beteiligt ist.
Dafür ließen die Aktivitäten in den präfrontalen Bereichen des Gehirns nach, die für Kontrolle, Aufmerksamkeit und Konzentration zuständig sind. Der Autor der Studie, Professor Dr. Vincent Mathews vom Fachbereich Medizin der Indiana University, fasst die Ergebnisse so zusammen:
“Unsere Studie lässt annehmen, dass das Spielen eines gewissen Typs von gewaltsamen Videospielen andere kurzfristige Effekte auf die Gehirnfunktionen hat als das Spielen eines nicht gewaltsamen, aber spannenden Spiels.”
Gewaltsame Spiele also machen Teenies emotionaler – zumindest für kurze Zeit. Das konnte die Forscher nur beunruhigen, ist es doch normalerweise unglaublich schwierig, von einem Teenager überhaupt eine emotionale Reaktion zu bekommen, außer vielleicht eine schmollende bis übelgelaunte.
Ach ja: Dass “Killerspiele” aus Kindern Killer machen, wurde damit wieder einmal nicht bewiesen. (Nick Farrell/bk)