Erste Dollar-Millionärin durch Online-Spiel
Eine Deutsch-Chinesin ist der erste Mensch, der durch rein virtuelle Geschäfte mehr als eine Million US-Dollar verdient hat. Das meldet der Betreiber des Onlinespiels “Second Life” (“SL”). Die Kunstfigur Anshe Chung, hinter der im wirklichen Leben die gebürtige Chinesin mit deutschem Pass Ailin Gräf steckt, agiert in dem Spiel als mächtige Immobilienmaklerin. Sie kauft Land, baut darauf Häuser und verkauft diese mit Gewinn weiter. Für Gräf hat sich das Spiel definitiv zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Denn zu Beginn ihrer “Karriere” hatte sie lediglich reale 9,95 Dollar investiert.
Mit über 1,6 Millionen Nutzern ist “SL” derzeit das populärste Onlinespiele. Gegenstände in dem Spiel werden in der Spielwährung Linden-Dollar – nach dem Gründer des Unternehmens benannt – gehandelt. Mögliche Gewinne können die Nutzer zu einem bestimmten Kurs in echte Dollar umwandeln. Die “Second-Life”-Volkswirtschaft von aktuell etwa 60 Mio. $ wächst monatlich um 15 Prozent.
Doch wie in der wirklichen Welt lauern auch im virtuellen “Second Life” Gefahren. So wurde “SL” bereits von einem Wurm befallen. Und wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, treiben mittlerweile sogar Diebe ihr Unwesen.
So tauchte vorige Woche ein Program auf, mit dem man seine Mitspieler beklauen konnte: Das Gerät sah aus wie ein Fotokopierer und verhielt sich auch entsprechend. Doch statt nur Papier und 2-D-Unterlagen zu kopieren, konnte es Personen und Gegenstände vervielfältigen, die man sonst hätte kaufen müssen.
Daraufhin protestierten die virtuellen Jungunternehmer und drohten mit einem Boykott des Spiels. Betreiber Linden Lab reagierte umgehend und entfernte das Programm aus dem Spiel.
Doch das wird Kriminelle auch in Zukunft sicherlich nicht davon abhalten, aus den Online-Spielen Profit zu ziehen. (bwi)