Der INQ als Anhang 608 im Fall IBM – SCO
Auf “Exhibit 608” nehmen die IBM-Anwälte Bezug in einer aktuellen Eingabe, nämlich IBM’s “Redacted Memorandum in Opposition to SCO’s Motion for Partial Summary Judgment on IBM’s Second, Third, Fourth and Fifth Counterclaims”. Ganz genau findet sich die Bezugnahme auf Seite 13, Abschnitt 28:
“28. Zur gleichen Zeit versäumte es SCO, die Einzelheiten der behaupteten Rechtsverletzung aufzudecken, was zu Furcht, Ungewissheit und Zweifeln im Markt führte (Anh. 283, Abschnitt 108). Tatsächlich wies SCO Aufforderungen der Open-Source-Gemeinschaft zurück, Beweise für die behaupteten Verstöße zu nennen, was eine einfache Vermeidung ermöglicht hätte (Anh. 480; Anh. 608 bei 4), und schlugen zugleich Kapital aus Furcht, Ungewissheit und Zweifeln im Markt, indem sie Lizenzen für die Benutzung von Linux verkauften (siehe z. B. Anh. 224).”
Anhang 608 gibt einen Text des Inquirer-Mitarbeiters Egan Orion mit einem offenen Brief der engagierten Groklaw-Prozessbeobachter an Darl McBride wieder – als Antwort auf einen vorhergehenden “offenen Brief an die Open-Source-Gemeinde” des SCO-Chefs Darl McBride.
Aktualität gewinnt dieser Inquirer-Text aus dem Jahr 2003 just in den Tagen, in denen prozessual auf ihn Bezug genommen wird. Ebenso wie seinerzeit SCO-Chef Darl McBride verbreitete jüngst Microsoft-Chef Steve Ballmer nebelhafte Drohungen aufgrund angeblicher geistiger Eigentümer seiner Firma, die im Linux-Code steckten. Wie schon sein Vorredner Darl wollte / konnte auch Steve nicht die (doch immerhin schon immer für jedermann lesbaren) angeblich geklauten Programmzeilen von Linux benennen.
Einen offenen Brief an die Open-Source-Gemeinde wiederum musste daraufhin auch der Ballmer-Partner und Novell-Chef Hovsepian schreiben.
Wir bleiben am Ball. Wenn es denn der Gerechtigkeit dient … (bk)
Groklaw sends a Dear Darl Letter (Originaltext Inquirer 2003)