Gartner: Die PS3-Invasion gefährdet die Sicherheit
Cyber-Kriminelle werden die gesammelte Rechenstärke der Supercomputer-Konsolen zu nutzen wissen, wenn sie erst einmal millionfach online sind. Und nicht nur, um Spam zu versenden.
Diese Befürchtung äußerte Steve Prentice vom Marktforscher Gartner beim Symposium/ITxpo in Sidney, einer strategischen Konferenz für IT-Profis und Entscheider. “Es werden Millionen von Playstation-3-Konsolen verkauft werden, und sie werden alle online sein”, warnte er. Dabei sind es nicht die gewohnten Trojaner, die zum Beispiel mit Botnets von unsicheren Windows-Rechnern die E-Mail-Netze zuspammen, die ihn so sehr beunruhigen:
“Heute verschicken die Trojaner Spam. Aber ich glaube, die Kriminellen werden Trojaner einsetzen, um Prozessorzeit der PlayStations zu stehlen, wenn sie nicht in Benutzung sind. Und sie werden diese gebündelte Rechenpower für Kryptographie-Systeme nutzen, um Primzahlen abzuleiten, wie sie zur Generierung von Schlüsseln benutzt werden.”
Für einen solchen Generalangriff auf kryptographische Sicherheit eignen sich die neuen Spielekonsolen, weil sich Prentice zufolge unter ihrer schlanken Erscheinung die beachtliche Leistung von 207 Teraflops verbirgt. Eine Entry-Level-Maschine des Supercomputer-Herstellers Cray kommt auf vergleichbare 230 Teraflops.
Solche Gefahrenszenarios zeigen laut Prentice, dass die preisgünstige Informationstechnologie für Konsumenten auch ihre Kehrseite hat. (bk)
TechTarget
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